Schade um die Lesezeit, es hat so gut angefangen

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olilene Avatar

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Puuuh, ich weiß gar nicht so recht, wie ich das jetzt nett verpacken soll, weil ich es nicht mag, schlecht über Bücher zu reden, aber huh...

*Rezensionsexemplar, danke für die Leserunde, das Buch und den Austausch.*

Es hat so schön angefangen. Der Klappentext vermittelt einem den Eindruck von einem liebevollen Roman voller Herzschmerz und Drama, was man aber wirklich bekommt, ist eher ein beklemmendes Gefühl.

In den ersten paar Seiten war ich noch voll dabei. Wir lernen Mary kennen und wollen erst mal mit ihr sympathisieren, weil sie diesen Jim so sehr liebt, dass sie sich jeden Tag an den Bahnhof stellt und ein Plakat hochhält, er solle doch heim kommen. Nun, das klang für mich an sich ganz süß und auch ein wenig traurig. Beim Lesen wird einem aber immer mehr klar, dass Jim das überhaupt nicht verdient hat.

Ohne zu spoilern kann ich sagen, dass sich das Buch nicht lohnt, weil man gefühlt am Anfang schon weiß, wie das Buch enden wird. Und über die vielen Seiten hinweg ist es immer dasselbe. Mary vermisst Jim, er meldet sich irgendwie bei ihr, sie will ihn zurück, er lügt sie an, puuuuh. So ein ständiges Hin und Her hat mich oft den Kopf schütteln lassen.

Ich mag es nicht, in Rezensionen schlecht über Bücher zu reden, vor allem, da ich eine schöne Zeit mit dem Buch (AM ANFANG!!!) hatte. Ich habe mir ein Wohlfühlbuch erhofft und gedacht, dass Jim zurückkehrt und alles wird gut, aber dieses Buch lässt mich am Kopf kratzen.

Spannend wird es zu keinem Zeitpunkt, emotional auch nicht. Es gibt Marys Gedanken, es gibt Rückblenden und dann taucht ein neuer Charakter, Alice, auf, aber das bringt auch nicht wirklich was. Das Buch liest sich sehr trocken und ohne jegliche Gefühle, wobei Mary extrem weinerlich und hilfsbedrüftig wirkt.

Ihre Beziehung zu Jim hat auf mich einen toxischen und ungesunden Eindruck gemacht. Werte, die hier vermittelt werden, mag ich gar nicht. Zudem Alkoholkonsum, Lügen, etc. und sie rennt Jim immer noch hinterher. Nein, einfach nein.

Ich wiederhole mich, aber am Anfang hatte ich wirklich große Hoffnungen. Wahrscheinlich habe ich es mir einfach ZU gut vorgestellt, aber wenn da steht "der unvergesslichste Liebesroman des Jahres", ist die Messlatte natürlich hoch und man hat gewisse Erwartungen.

Ab dem ersten Drittel haben sich die Seiten ewig gezogen und aus Lesevergnügen wurde Pflicht, weil ich wollte das Buch ja beenden, um es gut bewerten zu können, aber das war schon eine Überwindung. Schade um die Lesezeit.