Schmerz der Ungewissheit

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sophie h. Avatar

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Seit 7 Jahren steht Mary jeden Abend mehrere Stunden immer an derselben Stelle auf dem Bahnhof. Sie trägt ein Pappschild in der Hand, versehen mit der Aufschrift „Komm nach Hause, Jim!“. Eines Abends wird Mary dort von Alice entdeckt, die neugierig auf die Frau mit dem Schild ist und sie auf einen Drink einlädt. Nach anfänglichem Zögern öffnet sich Mary ihr gegenüber und erzählt ihr ihre Geschichte oder besser gesagt: das, was sie für ihre Geschichte hält. Alices Neugier ist geweckt. Wer ist Jim? Wo ist er abgeblieben? Warum kommt er nicht nach Hause? Und warum hält Mary nach all den Jahren immer noch an ihrer großen Liebe fest? Anfänglich will Alice nur eine gute Story, um mit einem guten Artikel ihre Stelle bei der Zeitung, für die sie als Journalistin arbeitet, zu halten. Dann redet Alice sich ein, dass sie das Ganze nur macht, um Mary zu helfen, muss schließlich aber erkennen, dass die ganze Geschichte auch mit ihrem eigenen Leben zusammenhängt.
Das Buch hat mich sehr berührt und ich konnte es zum Schluss kaum beiseitelegen, hat es doch einen wahren Kern, der auch mich sehr nachdenklich gemacht hat, denn auch ich kenne diese Art von Wunden. Der Schreibstil von Abbie Greaves ist herrlich leicht, man fliegt regelrecht durch die Seiten. Sie beschreibt die Figuren so stark, dass man das Gefühl hat, ihnen selbst gegenüber zu stehen. Das Buch ist sehr lesenswert!