Traurige Liebesgeschichte mit psychologischem Tiefgang

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super_saskia95 Avatar

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Ich bin ziemlich gemischter Gefühle, was dieses Buch angeht und habe lange überlegt, mit wie vielen Sternen ich es bewerten sollte.

Erwartet habe ich eine Liebesgeschichte eines Pärchens, dass nach einer langen Zeit der Trennung wieder zusammenfindet und glücklich bis an sein Lebendsende zusammenlebt. Doch Pustekuchen. Nachdem ich die ersten Kapitel des Buches gelesen habe, hatte ich ziemlich schnell gemerkt, dass sich die Geschichte gegen meine Erwartungen in eine komplett andere Richtung entwickelt und meine romantischen Vorstellungen zogen an meinem inneren Auge vorbei.

Mary und Jim, zwei Menschen die sich so ähnlich und doch so unterschiedlich sind. Beide haben sich ihre perfekte Traumwelt aufgebaut, sie leben viele Jahre in ihrer Blase, doch so eine Blase kann nicht für die Ewigkeit aufrechterhalten werden. Als der Alltag einkehrt, wird das beiden bewusst, doch während Mary verzweifelt versucht, ihre Scheinwelt aufrechtzuerhalten, kann Jim seine Gefühle und Gedanken nicht mehr kontrollieren und akzeptiert die Realität. Mary lebt weiterhin in ihrer Blase und auch 7 Jahre später kann sie ihren Jim nicht aufgeben. Was ich zuerst als starken Charakterzug wahrgenommen habe, entpuppte sich als den verzweifelten Versuch einer Frau, vor ihrem eigenen Leben davon zu laufen.

Abbie Greaves greift mit ihrer Geschichte ein sehr wichtiges Thema auf, das auch noch in unserer heutigen Gesellschaft oft ein Tabuthema ist. Sie versucht dem Leser/ der Leserin bewusst zu machen, dass dieses Tabuthema viele Menschen betrifft und dass es wichtig ist, dass wir uns damit auseinandersetzen.

Mein Fazit: Wer eine tolle Liebesgeschichte mit Happy End erwartet, sollte dieses Buch lieber nicht lesen. Man sollte sich im Klaren sein, dass es sich um eine Geschichte mit Tiefgründigkeit und traurigen Emotionen und Gedanken handelt. Meiner Meinung nach wird das im Klappentext nicht deutlich genug gemacht, weshalb viele Leser enttäuscht von diesem Buch sind. Wenn ich aber rein subjektiv die Geschichte betrachte und die Botschaft, die die Autorin mit auf den Weg geben möchte, dann ist es ein wirklich gelungenes Buch mit einer Story, die sich deutlich von der Mehrheit abhebt.