Einnehmende Erzählweise aus faszinierender Perspektive

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waschbaerprinzessin Avatar

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Der ungewöhnliche Titel und das bunte Cover haben mich neugierig gemacht. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, einzuordnen, wie alt Zelda ist. Bei den Luftballontieren hätte ich nicht auf einen einundzwanzigsten Geburtstag getippt. Auch, dass sie nur mit ihrem Bruder zusammenlebt und AK47 dessen Ex-Freundin zu sein scheint, hat sich mir erst nach und nach erschlossen. Was mich aber auf Anhieb begeistert hat, ist die Erzählweise. Zeldas Sicht auf die Welt ist so erfrischend, weil sie so ehrlich genau das beschreibt, was sie wahrnimmt. Die ersten Seiten von „Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz“ habe ich als genau richtige Mischung aus traurig, humorvoll und spannend empfunden. Gert und Zelda erscheinen mir als außergewöhnliche Menschen mit einer tragischen Familiengeschichte und als Geschwisterpaar, das auf beeindruckende Weise mit einer schweren Lebenssituation umgeht. Zelda schildert ihre Empfindungen derart lebendig, dass ich mich richtig gut in die unangenehme Situation in dem fremden Haus hineinversetzen konnte und mich mit ihr unwohl gefühlt habe. Ich möchte unbedingt mehr über ihr Leben erfahren und die Welt mit ihren Augen betrachten. Interessant finde ich auch, dass Sätze auf Altnordisch eingebracht wurden, das ruft direkt Erinnerungen an mein Alt-Isländisch-Seminar in Uni wach.