Die Sippe hält zusammen!

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bookflower173 Avatar

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Zelda ist 21 Jahre alt und hat die Fetale Alkoholspektrumsstörung (FASD). Trotz ihrer kognitiven Einschränkung will sie ein selbstbestimmtes Leben führen und nach ihren eigenen Regeln leben. Sie bewundert die Wikinger und beschäftigt sich sehr intensiv mit Wikingersagen und -helden. Ihr Bruder Gert war bisher immer für sie da und ist Zeldas einziges Familienmitglied und zusammen bilden sie eine "Sippe". Als Gert in Schwierigkeiten gerät, beschließt Zelda, jetzt die Rolle der Heldin zu anzunehmen und ihrem Bruder zu helfen.

Meinung:

Die Protagonistin Zelda ist mir ans Herz gewachsen. Sie ist besonders und mutig und stellt sich all den Herausforderungen im Leben. Man darf an ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben teilhaben. Es war eine Freude, ihre Entwicklung mitzuverfolgen. Ihre Sprache und somit auch der Schreibstil dieses Romans passen sehr gut zu Zelda und verleihen dem Roman einen einzigartigen und persönlichen Charakter. Der Roman liest sich sehr schnell und man hat das Gefühl, Teil dieser besonderen Sippe zu sein.

Die Beziehung zwischen Zelda und ihrem Bruder ging mir sehr nahe. Sie halten zusammen und kümmern sich umeinander. Neben ihnen spielen im Roman auch weitere Figuren eine wichtige Rolle, Freunde und Bekannte, die ebenfalls zu Zeldas Sippe gehören. Alle Figuren werden sehr detailliert gezeichnet und bleiben mir sicherlich auch lange nach der Lektüre noch im Gedächtnis. Es geht oft um Wikinger, weshalb ich vor der Lektüre ein wenig unsicher war, ob mir das Buch gefallen würde. Aber letztendlich kann ich sagen, dass es mich überhaupt nicht gestört hat und die Geschichte zu etwas Besonderem gemacht hat.

Die Handlung nimmt zum Ende hin deutlich an Fahrt auf. Ich musste beim Lesen lachen und mitfiebern und war auch an einigen Stellen betrübt. Liebe, Gewalt und Komik treffen hier aufeinander. Der Roman hat einige Längen, aber dennoch ist es eine besondere Geschichte mit einer besonderen Protagonistin, die uns beweist, dass jeder ein selbstbestimmtes Leben führen und der Held seiner eigenen Legende sein kann. Das Ende ist nicht glatt oder beschönigt, was mir ebenfalls gut gefällt.

Fazit:

So ein Buch habe ich noch nie gelesen. Die Geschichte ist besonders und handelt von tollen Figuren, die ihre Ecken und Kanten haben, aber dennoch liebenswert sind. Außerdem lernt man von Zelda sehr viel für das eigene Leben.