The Legend of Zelda ;-)

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
danielle2107 Avatar

Von

"Jede Tag ist eine Schlacht, mein Herz" erzählt die Geschichte der 21-jährigen Zelda, einer wahren Wikingerheldin in ihrer eigenen Legende. Dass sie mit Fetalem Alkoholsyndrom geboren wurde, hindert sie nicht daran, ihre Träume zu verwirklichen oder für ihre Sippe, die aus ihrem Bruder Gert und seiner Ex-Freundin AK47 besteht, sowie die Liebe ihrer Holden Maid Marxy zu kämpfen.

Mich sprach und spricht der Titel des Buches überhaupt nicht an und ich muss hier meine Kritik einfach kundtun: Warum dieser "kitschige" Titel und nicht einfach das Original "When we were Vikings" übersetzen? Das hätte sich in meinen Ohren viel interessanter angehört. Nichtsdestotrotz haben mich Klappentext und Inhaltsangabe neugierig gemacht, und so habe ich das Buch mit Freude begonnen, vor allem auch da ich mich selbst für Wikinger bzw. frühere Kulturen interessiere.

Ich fand die Geschichte am Anfang recht interessant und spannend. Diversität ist in letzter Zeit ein "Modethema" in der Literatur, und Bücher über Homosexuelle Menschen oder POC gibt es inzwischen in großen Mengen, Bücher über körperlich oder geistig behinderte Menschen allerdings wenige und noch seltener treten diese als Protagonisten auf. Ich fand diese Perspektive sehr interessant.

Die Sprache der Erzählung ist einfach gehalten und passend zum Thema bzw. zur Perspektive. Mir ist aufgefallen, dass Zelda sich manchmal sehr intelligent ausdrückt und/oder verhält und dann in anderen Phasen eher wieder wie ein Kind. Das hat ab und zu in meinen Augen nicht zusammengepasst - auf der anderen Seite kann ich aber auch nicht beurteilen, ob Menschen mit Fetalem Alkoholsyndrom nicht wirklich so handeln würden.

Die Story selbst beginnt recht ruhig und wird zum Ende hin immer rasanter. Hierbei war mir aber der Plot etwas zu offensichtlich, eine (unvorhersehbare) Wendung hie und da hätte dem nicht geschadet. Auch sind mir die Charaktere teilweise etwas zu eindimensional erschienen.

Ganz gut gefallen hat mir, dass Zelda immer wieder den Bezug zu den Wikingern hergestellt hat. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass Leute, die mit Wikingern wenig anfangen können, irgendwann davon genervt sind.

Alles in allem ein solides Werk, bei dem es für mich allerdings etwas an Spannung gefehlt hat bzw. bei dem die Auflösungen der Momente, die spannend hätten sein sollen, zu offensichtlich waren.