Wenn wir Wikinger wären

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meph Avatar

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Auch wenn das Cover und der (weit vom Original weg übersetzte) Titel eher abschrecken, handelt es sich hier um ein wundervolles Kleinod, auf das es nicht nur Wikinger abgesehen haben sollten.

Wir erleben die Welt aus der Perspektive von Zelda, die sich für Wikinger begeistert und ihre Zeit in der Bibliothek oder im Stadtteilzentrum verbringt. Sie besucht Kurse für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und ist in ein sehr enges Netz aus Freundinnen und Freunden eingespannt (nichts geht über die Sippe, wie Zelda sagen würde). Und dann ist da noch ihr großer Bruder Gert. Die beiden sind ein tolles Geschwistergespann.

Durch Zeldas Beobachtungen, die ‚monumental‘ gut sind, taucht man schon in den ersten Sätzen in eine neue, wundervolle und manchmal auch erschreckende Welt ein. Die Sprache ist einfühlsam, poetisch und gleichzeitig witzig. Das Buch nimmt einen mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt: So lacht, weint, bangt, schmunzelt und fürchtet man sich mit Zelda und ist trotzdem die ganze Zeit über glücklich, eine so gute Gesellschaft zu haben. Mich hat schon lange keine Erzählung mehr so sehr beeindruckt wie diese.