Gut dosierte Ironie

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Hans Rath ist so ein bisschen der Intellektuelle unter den offensichtlichen deutschen Krachleder-Humoristen. Das klingt viel negativer als es gemeint ist, aber die Nische der humorvollen Alltagsliteratur ist hierzulande schon ziemlich dicht besetzt und sehr oft bleiben die Witze genauso flach wie die nur allzu typischen Klischeestrukturen um Beziehungen und Lebensperspektiven im immer gleichen urbanen Hipster-Ambiente. Rath dagegen ist, trotz einer ähnlichen Vorliebe für skurrilen Sarkasmus, ein wenig treffsicherer in seinen Figuren und ihren Dialogen, und da macht auch sein neuester Roman keine Ausnahme. Die Story vom personifizierten Tod ist nun wirklich spätestens seit Pratchett nichts neues mehr (und hat sich mit Autoren wie Thees Ullmann und David Safier auch deutschliterarisch inzwischen ganz gut etabliert), aber hier widersteht der Autor der offensichtlichen Versuchung, den Humor zu stark zu überdrehen und liefert angenehm unaufgeregte Unterhaltung der leichteren Art. Kann man definitiv auch als Nicht-Fan besagter Literaturgattung reinlesen.