Konnte mich nicht ganz überzeugen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
xxmarie91xx Avatar

Von

Klappentext
Ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag bekommt die Psychologin Liv Bentele Besuch von einem attraktiven Südländer in schwarzem Cape. Leider hat sich der Mann nur in der Tür geirrt. Aber dann ist plötzlich die alte Dame tot, nach der er sich erkundigt hat, und Liv stellt ihn zur Rede. In Wahrheit sei er Thanatos, der griechische Gott des sanften Todes, antwortet er freundlich, und ja, es deprimiere ihn zutiefst, wie unwürdig das Sterben heute sei. Liv sieht in ihm eher einen von Todessehnsucht geplagten Neurotiker und bietet ihm therapeutische Hilfe an. Bei ihrem lebhaften Austausch stellt sich heraus, dass Livs neuer Klient tatsächlich der Sensenmann ist – und sich nicht in der Tür geirrt hat.

Meine Meinung
Die Leseprobe hatte mich recht schnell vom Schreibstil des Autors überzeugt, war dieser doch flüssig und locker gehalten. Auch der Humor gefiel mir am Anfang trotz der zum Teil recht schweren Themen, die in dem Buch behandelt wurden.
Diese positiven Aspekte konnten sich für mich nicht ganz bis zum Schluss aufrecht halten. So fehlte mir an einigen Stellen ein bisschen die Tiefe.
Auch Olivia, die Protagonistin blieb für mich etwas blass, da sie überwiegend mit dem Lösen der Probleme der anderen Charaktere beschäftigt war und mir teilweise mehr wie eine stille Beobachterin der Szenerie vorkam. Erst zum Ende hin wurde sie selbst richtig aktiv. Aber da konnte sie mich zumindest noch ein bisschen von sich überzeugen. Im Notfall ist sie für ihre Freunde und Familie dann doch da gewesen.

Auch die anderen Charaktere konnten mich überwiegend nicht voll überzeugen, vor allem die männlichen Protagonisten kamen mir eher verweichlicht und abhängig vor.
Lediglich Conny und Zino konnten meine Sympathie für sich gewinnen, obwohl ich Zino so ziemlich bis zum Schluss nicht ganz durchschauen konnte, wobei das wahrscheinlich so geplant war. Dennoch hätte ich gern auch Mal etwas aus seiner Sicht gelesen, zum Beispiel, wie er mit seinen Verwandten in der Unterwelt kommuniziert hat. An sich hat er mir gut gefallen, mit seiner abgeklärten Sicht auf die Welt.

Besonders gefallen hat mir an der Geschichte die Freundschaft zwischen Conny und Olivia. Die beiden Damen sind seit vielen Jahren die besten Freundinnen gewesen und haben sich auch in der kurzen Zeit, in der wir Leser*innen sie kennenlernen durften, immer wieder gegenseitig beigestanden und unterstützt, egal was auf sie zukam.

Fazit
Ein kurzweiliger Roman, der mit einem lockeren Schreibstil daherkommt, bei dem es allerdings anhand der behandelten Themen irgendwie auch an Tiefe fehlt.
***