Lesenswert humorig

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mike nelson Avatar

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Lesenswert humorig. Dennis Scheck hat Hans Rath's neues Werk "Jetzt ist Sense" in seinem Magazin für Freunde der Literatur 'Druckfrisch' direkt in die Tonne entsorgt. Und oft kann man seinem Qualitätsurteil durchaus Vertrauem schenken - aber dieses Mal hat er sich geirrt (nun gut - bedruckte Seiten sind Geschmacksache); mir hat "Jetzt ist Sense" nämlich ziemlich gut gefallen (bis auf das schreckliche, an ein Gemälde von Edward Hopper erinnernde Buchcover). Rath inszeniert eine Begegnung des personifizierten Todes (ein wahnsinnig gutaussehender Grieche) mit der Psychotherapeutin Liv - beide Experten in Sachen 'Seele', Leben,Tod und letzte Dinge. Natürlich hat Liv eine kriselnde Freundin und ist auch selbst 'frisch getrennt'. Das eigene Leben klappt nicht immer wie am Schnürchen, v.a. wenn der Mann sich eine wesentlich jüngere sucht - aber würde man ihm deshalb gleich den Tod wünschen? Und was ist eigentlich vorherbestimmt und was (mit dem Tod) verhandelbar? Und mach das eigentlich Spaß, so über die Jahrtausende hinweg nichts anderes zu tun, als Menschen dem Hades zu übergeben? Ist das nicht irgendwann langweilig oder droht da nicht ein Burnout? Was ja wiederum im Rahmen einer Psychotherapie gut erörtert werden könnte? Wer sich auf die Geschichte einlassen kann, dem ist eine gute Portion Spaß garantiert, auch ein leicht bekömmliches Nachdenken über Fragen der eigenen Existenz wird angestoßen ... und so ganz nebenbei erfährt man auch eine Menge über die alten Götter der Griechen.