Nachdenken über den Tod

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linker_mops Avatar

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Eigentlich hatte ich mir hier ein Buch voller Witz vorgestellt - der Tod in Psychotherapie. Aber es kam dann doch etwas anders. Ich will mal mit dem Positiven anfangen:

Das Buch regt definitiv zum nachdenken über die eigene Sterblichkeit und den Tod an. Zumindest war dies bei mir so. Einfach weil der Autor immer wieder den Fokus darauf legt, das es ja eigentlich stets vorbei sein könnte und viele Menschen zu wenig das jetzt genießen und alles auf später verschieben. Dieser "philosophische" Ansatz hat mir gut gefallen.
Und auch der Schreibstil war sehr angenehm, weil leicht und flüssig. Langeweile kam nur selten auf. Zudem bekommt man nochmal einen guten Crashkurs in Sachen griechischer Mythologie.

Was ich nicht so gut fand bzw. mir gefehlt hat, war der Witz. Zumindest hatte ich mir das vom Klappentext versprochen. Ja, das war alles nicht bierernst, aber lachen musste ich über das Buch an keiner Stelle. Zudem fand ich es auch ein wenig abstrus, dass Olivia das sofort ernst nahm, dass der Tod ihr gegenüber sitzt. Sie hat maximal ein paar Minuten ihn als Spinner abgetan und dass dann einfach so für sich angenommen. Da hätte ich auch mehr Skepsis erwartet.
Und auch ein paar weniger Figuren wären nicht schlecht gewesen. Zum Schluss musste man schon mit den ganzen Namen ordentlich jonglieren. Den Schluß selber fand ich dann auch ein wenig fad, im Gegensatz zu dem Tempo kurz vorher. Da wäre ein Showdown mit Hades spektakulärer gewesen als die Fahrt über den Stadtteich.

Mein Fazit: Nettes Buch, kann man lesen, wenn nicht, verpasst man aber auch nix.