Psychotherapie für Thanatos

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coni90 Avatar

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Inhalt: Ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag bekommt die Psychologin Liv Bentele Besuch von einem attraktiven Südländer in schwarzem Cape. Leider hat sich der Mann nur in der Tür geirrt. Aber dann ist plötzlich die alte Dame tot, nach der er sich erkundigt hat, und Liv stellt ihn zur Rede. In Wahrheit sei er Thanatos, der griechische Gott des sanften Todes, antwortet er freundlich, und ja, es deprimiere ihn zutiefst, wie unwürdig das Sterben heute sei. Liv sieht in ihm eher einen von Todessehnsucht geplagten Neurotiker und bietet ihm therapeutische Hilfe an. Bei ihrem lebhaften Austausch stellt sich heraus, dass Livs neuer Klient tatsächlich der Sensenmann ist – und sich nicht in der Tür geirrt hat.

„Jetzt ist Sense“ ist der erste Roman, den ich vom Autor Hans Rath gelesen habe. Dank des leichtfüßigen Sprachstils fühlte ich mich stets gut und humorvoll unterhalten. Die Protagonistin Liv ist mir auf Anhieb sympathisch gewesen, die Figur des Thanatos empfand ich als ebenfalls gut gewählt. Besonders herzig fand ich die tiefe Freundschaft zwischen Liv und ihrer besten Freundin, die ihr immer zur Seite steht. Seitens des schwarzen Humors habe ich jedoch mehr erwartet. Richtige Brüller und Lachtränen gab es für mich leider nicht. Auch der Fantasyaspekt blieb für meinen Geschmack tendenziell zu oberflächlich. Ich bin der Meinung, dass hier noch mehr drin gewesen wäre, denn so erinnerte mich der Roman überwiegend an einen klassischen Frauenroman. Die Geschichte ist aber niedlich und kurzweilig für Zwischendurch - gerne wieder!