Comeback-Versuch einer Künstlerin - schrullig und schön zugleich.

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"Johanna spielt das Leben" ist unverkennbar ein österreichischer Roman - nicht nur der Handlung wegen. Dem Versuch einer jungen Mutter, in den frühen 1960ern nach einer kurzen Babypause wieder auf die Bretter des Burgtheaters zurückzukehren, tropft der Wiener Schmäh aus allen Poren. Mit beißend-trockenem Humor schildert Susanne Falk die Frustration des Familienalltags, der so gar nicht in den Lebensentwurf der einst gefeierten Schauspielerin passt, und blendet gekonnt zurück in die Zeit um 1949, als Johannas Karriere begann und sie unerwartet ihrer großen Liebe begegnet. Das ist spannend und mit viel Lokalkolorit beschrieben und macht aus "Johanna spielt das Leben" einen Roman, der sich trotz hohen Anspruchs erstaunlich leicht und locker wegliest. Eine schöne Überraschung.