Aber keine Johannisbeeren

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everett Avatar

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Ein Roman in Briefform, der erst zum Ende diese Form aufgibt, gespickt mit Rezepten, die sich Lilly und Valerie schicken.

Es beginnt mit Mails, sie sich Valerie und Lilly nach langer Zeit wieder schicken, um ihre Freundschaft aufleben zu lassen. Doch die Vergangenheit steht immer noch zwischen ihnen. Dann wird anhand von Briefen mit Rezepten die Geschichte zwischen den Beiden in deren Kindheit und Jugend erzählt, und wie es zum Bruch kam.

Lilly und Valerie sind so grundverschieden, doch irgendwie besteht immer Kontakt, auch Rivalität.

Am Anfang musste ich mich erst etwas rein lesen. Man findet sich gleich beim Versuch von Valerie wieder, Kontakt mit Lilly aufzunehmen. Dann wird man in die Jahre 1967 bis 1973 zurück versetzt, in denen die eigentliche Brieffreundschaftsgeschichte stattfindet. Der Übergang von den Mails zu den Briefen von damals war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Doch je länger ich den Briefwechsel las, desto mehr packte mich die Geschichte. Das Verhalten von z.B. den Vätern der Beiden hat mich schon manchmal etwas gewundert.

Zum Ende schaffen es Valerie und Lilly doch noch wieder miteinander zu reden. Der Tod von Lillys Vater hält für beide Frauen eine große Überraschung bereit, mit der sie erstmal klar kommen müssen.

Ein schöner Roman, in einem guten Stil geschrieben, der die Personen und deren Gefühle gut beschreibt und rüber bringt, und den ich gerne gelesen habe.

Sicherlich sind die Rezepte lecker und ich hoffe, dass einige Leserinnen diese auch nach kochen.

Allerdings ist es auch hier wieder der deutsche Titel, der meiner Meinung nach nicht passend ist. Der Roman hat nichts mit dem  Titel gemein. Der Originaltitel „The Recipe Club“ ist sehr viel passender, besser und hätte durchaus ins deutsche übernommen werden können