Ode an die Freundschaft

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Da mich bereits die Leseprobe sehr angesprochen hatte, war ich sehr glücklich, dass ich das Buch auch in Gänze lesen durfte und ich wurde nicht enttäuscht!

Allein schon der Aufbau des Buches ist vielfältig: Zunächst verfolgt man Email, die die beiden Frauen sich zusenden, dann bekommt man über weite Passagen, die Vergangenheit in Form von Briefen näher gebracht, um gegen Ende das Geschehen in klassischer Erzählmanier, allerdings mit ständig wechselnder Erzählperspektive, zu verfolgen und am Schluss wieder auf die vertrauten Emails zu treffen. Diese Abwechslung bringt eine Dynamik in die Erzählung, der man sich nicht entziehen kann. Und nicht zu vergessen die Kochrezepte, die zunächst als scheinbare Email-Anhänge und später im Original die Korrespondenz begleiten. Diese Rezepte sind nicht einfach nur interessant (für mich als experimentierfreudige Hobbyköchin), sondern sie knüpfen auch immer inhaltlich an die Geschichte an und bilden somit ein tragendes Element. Die Geschichte selbst, die die Freundschaft zweier Frauen, von der frühesten Kindheit bis ins Alter (um die 50) beschreibt, folgt ihrem Lauf mit vielen Höhen und Tiefen und bietet dabei viel Realismus. Es ist keine Bilderbuchfreundschaft, wie sie vielleicht von vielen erträumt wird: Es gibt Probleme, größere und kleinere, und an vielen Stellen scheint die Verbindung der beiden Protagonistinnen endgültig an scheinbar unüberbrückbaren Differenzen zu scheitern. Doch dass es manchmal Jahre dauert, bis man wieder Kontakt zu jemandem aufnehmen kann und dass es dann aber trotzdem funktionieren kann, gibt Hoffnung. Es gibt lebenslange Freundschaft, nur man muss daran arbeiten. Diese Botschaft vermittelt dieses Buch sehr deutlich und auf eindringliche Weise.