Auf geht die Reise!

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krimifee86 Avatar

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Das Cover: Das Cover finde ich leider irgendwie ein bisschen abschreckend. Es macht so ein bisschen den Eindruck, als wäre der Journeyman ein dauerbekiffter Spinner (ja, das ist kein Joint, aber der gute Mann guckt hat auch leicht „debil“ und irgendwie gefällt es mir halt einfach nicht).

Der Inhalt: Wie kommt man einmal um die Welt, mit nur 255 Euro auf dem Konto?

Fabian Sixtus Körner schnappt sich seinen Rucksack und macht sich auf ins Ungewisse. Sein Plan: alle Kontinente dieser Erde bereisen - und überall für Kost und Logis arbeiten. Ohne Reiseroute und feste Jobs, nur mit dem Drang nach Freiheit und grenzenlosem Optimismus im Gepäck. In seinem mitreißenden Reisebericht erzählt Körner von Hahnenkämpfen in Santo Domingo, permanenten Abschieden, Modelwettbewerben in Malaysia, von Kulturschocks und Gastfreundschaft. Er legt Tausende von Kilometern in Fliegern, Zügen, Bussen, löchrigen Booten und Rikschas zurück und arbeitet dabei mal als Grafiker, mal als Architekt oder Fotograf. Zwei Jahre und zwei Monate, über 60 Orte, querweltein.

Der Schreibstil: Den Schreibstil fand ich sehr gut und individuell. Also, mit individuell meine ich einfach, dass Fabian Sixtus Körner sich nicht bemüht hat, irgendwie besonders hochgestochen zu schreiben, sondern einfach seine eigene Sprache genommen hat und die Dinge so dargestellt hat, wie er sie sieht. Es ist mir einfach absolut authentisch vorgekommen und das hat mir richtig gut gefallen. Sehr überzeugend.

Meine Meinung: Die Leseprobe hat mich noch nicht so wahnsinnig überzeugen können, das Buch insgesamt hat diesen ersten eher durchwachsenen Eindruck aber voll und ganz wett gemacht. Ich fand es großartig, den Journeyman auf seiner Reise zu begleiten und habe das Lesen genossen.
Den Autor kann man meiner Meinung nach nur bewundern. Sich mit gerade einmal 255 Euro auf dem Konto über zwei Jahre lang durchzuschlagen… Dazu gehört nicht nur eine Menge Selbstvertrauen, sondern auch vor allem sehr, sehr viel Mut. Chapeau!
Was mir aber wirklich sehr gut gefallen hat, ist dass Fabian Sixtus Körner seine Menschlichkeit bewahrt hat und auch persönlich viel von sich gezeigt hat. Er hat Dinge nicht verschwiegen, auch wenn diese vielleicht von anderen weggelassen worden wären. Ein Beispiel ist, dass er sich am Anfang gesagt hat, dass er nicht näher als 300km an sein Zuhause reisen wird. Dann aber verbringt er Weihnachten bei seiner Familie. Das fand ich total schön und auch irgendwo rührend.
Besonders cool fand ich auch die Idee mit den QR-Codes. Auf diese Art und Weise konnte man Herrn Körner noch besser auf seiner Reise verfolgen. Natürlich ist sowas immer etwas doof, weil es sicher Leute gibt, die QR-Codes nicht auslesen können, aber für mich war das eine tolle zusätzliche Möglichkeit.
Auch wenn mir das Cover nicht so gut gefallen hat, vergebe ich daher die volle Punktzahl, denn das Lesen hat einfach viel Spaß gemacht! Vor allem aber hat sich bei mir jetzt auch wieder das Reisefieber gemeldet! :)