Ein Roman zum Thema Identität und kulturelle Zugehörigkeit

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dina1308 Avatar

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Olga Grjasnowa hat einen sehr klaren und prägnanten Schreibstil, der gleichzeitig tiefgründig und atmosphärisch ist. Obgleich die einzelnen Kapitel eine eher geringe Länge aufweisen, stört dies den Lesefluss nicht im geringsten, denn es gelingt der Autorin bereits auf den ersten Seiten, einen hervorragenden Spannungsaufbau zu kreieren.
Die beiden Protagonisten wirken auf dem ersten Blick authentisch und facettenreich. Lou, die mit Fragen rund um Identität und Zugehörigkeit kämpft, was durch die Diskussion mit Sergej über ihre jüdische Identität und die Erziehung ihrer Tochter verdeutlicht wird und der Pianist Sergej, der mit seinen eigenen Ängsten und Unsicherheiten zu kämpfen hat.
Es sind vielschichtige und greifbare Charaktere, mit denen man sich gut identifizieren kann.
Von der Geschichte erwarte ich eine intensive Auseinandersetzung mit Themen wie Identität, kulturelle Zugehörigkeit und Zusammenhalt innerhalb der Familie. Die Leseprobe deutet auf einen Roman hin, der einen nicht nur ein schönes Leseerlebnis beschert, sondern durch die gesellschaftlich relevanten Themen auch zum Nachdenken anregt.
Ich würde das Buch gerne weiterlesen, da mich der erste Leseeindruck voll überzeugt hat und ich gerne erfahren würde, wie es mit Lou, Rosa, Sergej etc. weitergeht.