Auf der Suche nach der eigenen Identität
Der in der Ich-Form geschriebene Roman konfrontiert die Leser*innen mit einer ganzen Reihe von Fragen, die sich alle um Identität drehen. Die Protagonistin Lou hat russisch-jüdischen Hintergrund, aber sie ist wurzellos, fühlt sich in keinem Land zu Hause, weder in Israel, noch in Deutschland, wo sie mit ihrem zweiten Ehemann, einem Pianisten, lebt, und am allerwenigsten in Russland, obwohl sie russisch spricht.
Nach einer Totgeburt im sechsten Schwangerschaftsmonat ist ihre Ehe am Ende. Sie reist mit ihrer Tochter nach Gran Canaria, um im großen Familienkreis den 90. Geburtstag ihrer Großtante zu feiern. Die Familie hat sich im Grunde nichts zu sagen, es gibt keine herzlichen Zusammengehörigkeitsgefühle, keine Nähe und keine gemeinsamen Ziele. Selbst die Vergangenheit ist interpretierbar und fluide. Irgendwann stellt Lou fest, dass sie Israel besuchen muss, um sich selbst und ihre Familiengeschichte besser zu verstehen.
Lou berichtet all das lakonisch und ohne erkennbare Emotionen. Das ist Stärke und Schwäche dieses Buches zugleich. Man kann sich in die Hauptperson nicht recht einfühlen und sie wird einem im Laufe des Buches auch nicht vertrauter, denn was sie wirklich denkt und fühlt, erfahren die Leser*innen nicht. Es werden die äußeren Vorgänge erzählt, nicht jedoch die inneren. Das erinnert an „Der Russe ist einer, der Birken liebt“. Hier wie dort geht es um die Frage, wo man zu Hause ist, und um die Bewältigung von Traumatisierung aus der Perspektive von entwurzelten und traumatisierten Familien.
Das Cover spiegelt das wider durch die lose Ansammlung willkürlich zusammengestellter Gegenstände.
Alles in allem ein durchaus lesenswertes Buch.
Nach einer Totgeburt im sechsten Schwangerschaftsmonat ist ihre Ehe am Ende. Sie reist mit ihrer Tochter nach Gran Canaria, um im großen Familienkreis den 90. Geburtstag ihrer Großtante zu feiern. Die Familie hat sich im Grunde nichts zu sagen, es gibt keine herzlichen Zusammengehörigkeitsgefühle, keine Nähe und keine gemeinsamen Ziele. Selbst die Vergangenheit ist interpretierbar und fluide. Irgendwann stellt Lou fest, dass sie Israel besuchen muss, um sich selbst und ihre Familiengeschichte besser zu verstehen.
Lou berichtet all das lakonisch und ohne erkennbare Emotionen. Das ist Stärke und Schwäche dieses Buches zugleich. Man kann sich in die Hauptperson nicht recht einfühlen und sie wird einem im Laufe des Buches auch nicht vertrauter, denn was sie wirklich denkt und fühlt, erfahren die Leser*innen nicht. Es werden die äußeren Vorgänge erzählt, nicht jedoch die inneren. Das erinnert an „Der Russe ist einer, der Birken liebt“. Hier wie dort geht es um die Frage, wo man zu Hause ist, und um die Bewältigung von Traumatisierung aus der Perspektive von entwurzelten und traumatisierten Familien.
Das Cover spiegelt das wider durch die lose Ansammlung willkürlich zusammengestellter Gegenstände.
Alles in allem ein durchaus lesenswertes Buch.