Es ist das erste Buch, das ich von Olga Grjasnowa lese. Überzeugt, ich bin sofort „drin“. Sie schreibt gerade, direkt, wirft große Fragen auf, ohne pathetisch zu werden. „Juli August September“ – das beschreibt einen Abschnitt innerhalb eines Jahres, und ich empfinde weder den Anfang noch das Ende als “rund“. Es sind Schnitte, und der entstandene Ausschnitt zeigt uns das Leben aus der Perspektive einer jungen Frau. So ist das Leben. Juli. „Beschrei es nicht.“ August „Ich erschrak und beschloss, rausch zurückzukehren.“ Glühend heißer Boden (das letzte Kapitel). Kein Spoiler. Nun möchte ich wissen, wie es weitergeht mit Lou und ihrer Familie. Wird Sergej spielen? Wird Vlad sich melden? Wie wird Rosa aufwachsen? Stirbt Maya? Ist Lou schwanger? Das Buch aber endet nach 214 Seiten. “Jeden Morgen wog ich diese Menge aufs Neue ab und legte sie in meine Tasche, um sie den ganzen Tag bei mir zu spüren.“