Zeitgenössisch!

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Olga Grjasnowas neues Buch ist in drei Teile gegliedert: Juli (in Berlin), August (auf Gran Canaria) und glühend heißer Boden (in Israel). Wir begleiten die Ich-Erzählerin an diese drei Orte und tauchen in ihre Gedanken- und Gefühlswelt ein, die von Ängsten um ihre Ehe sowie von Überlegungen über ihre Großmutter und deren Erlebnisse in schwierigen Zeiten geprägt ist. Der Erzählstil und die Einblicke in die Familiengeschichte haben mir sehr gefallen, da sie vermutlich stellvertretend für viele jüdische Familien aus den ehemaligen Sowjetrepubliken während und nach dem Zweiten Weltkrieg stehen. Auch die Bezüge zur gegenwärtigen Realität finde ich gelungen. Trotz der Vielzahl an Charakteren sind die Figuren gut voneinander zu unterscheiden, und ihr Verhalten sowie ihre Einstellungen konnte ich nachvollziehen. Ich habe das Buch in kurzer Zeit verschlungen, und es hinterlässt bei mir versöhnliche Gedanken, dass auch ich unbeantwortete Fragen über meine eigene Familie habe.