Die schöne und die dunkle Seite des Spiels

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signalhill Avatar

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Von Tom Saller hat mich bereits "Wenn Martha tanzt" begeistert, das ich als Hörbuch verschlungen habe. Der Autor hat zwar einen Mainstream-Schreibstil mit vorhersehbaren Wendungen, aber sehr spannende Themen. Mit "Julius oder die Schönheit des Spiels" spannt er geschickt den Bogen aus den 80er Jahren und Michael Westphal (ich kannte den Spieler zwar, hatte mich aber noch nie mit ihm beschäftigt) zurück in die großen Jahre von Julius, der auf ein bewegtes Leben zurück blickt.

Ich kann verstehen, dass Menschen, die einen bestimmten beruflichen Traum verfolgten, sich dem Regime beugten, um diese Möglichkeit überhaupt zu haben. Ein Ende und eine Veränderung waren ja nicht in Sicht. Die olympischen Spiele damals waren ebenso wie hier der Tennissport eine schwierige Angelegenheit, ja, ein Dilemma, für die Sportler, die größtenteils nur ihrem Sport nachgehen wollten.

Mehr noch als Tennis damals und heute interessiert mich am neuen Roman von Tom Saller das Dilemma dieser Sportler, das mögliche sich Anbiedern um des Erfolges willen. Wie hätte man selbst gehandelt? Im Nachhinein ist es immer leicht, das Handeln der Menschen im NS-Regime zu kritisieren?

Ich erwarte einen guten und spannenden Roman über ein Thema, das mich sehr interessiert und möchte daher "Julius oder die Schönheit des Spiels" hier vorablelsen.