Ein beeindruckendes Werk

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lunamonique Avatar

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Nach „Bittersweet“ ist „June“ der neueste Roman von Autorin Miranda Beverly-Whittemore. Ein altes Haus bewahrt viele Geheimnisse.

Die 25jährige Cassie ist in die alte Villa „Two Oaks“ ihrer verstorbenen Großmutter June gezogen. Das baufällige Haus hat schon bessere Zeiten erlebt. In ihren Träumen wird Cassie in das Jahr 1955 zurück versetzt. Mit einem Filmdreh im Heimatort St. Jude, Ohio, und den damit verbundenen Begegnungen hat sich für Großmutter June und ihre damalige Freundin Lindie alles verändert. Was ist passiert?

Die Geschichte beginnt im Juni 2015 mit einem träumenden Haus. Der Einstieg ist originell. Besitzerin Cassie spürt, was in der Villa vor sich geht. Handlungswechsel, die 18jährige June ist mit Artie verlobt und soll ihn bald heiraten, dabei kennen sich die beiden kaum. Freundin Lindie ist fest davon überzeugt, dass June mit der Hochzeit den Fehler ihres Lebens begeht. Beide Handlungsstränge, sowohl die Ereignisse 1955 als auch 2015, reißen mit. Auch bei Cassie gibt es Neuigkeiten. Ein Fremder vor der Tür verändert alles. Der Roman ist raffiniert gestrickt. Die emotionale Villa, zwei Freundinnen und ein großes Geheimnis und der Wendepunkt in Cassies Leben. Schnell entwickelt sich das Buch zum Pageturner. Für Spannung sorgen die Geschehnisse im Jahr 1955. Liebe, Eifersucht, Intrigen, June und Lindie werden in Dinge verwickelt, die sie nicht überschauen können. Das Abenteuer und Neue lockt die ungleichen, jungen Mädchen. Wünsche und Sehnsüchte kommen zum Vorschein. June hält an ihren Plänen fest. Lindie muss sich etwas einfallen lassen, um das Ruder noch herumzureißen. In beiden Geschichten baut sich eine intensive Atmosphäre auf. Erzählstil und Sprache lassen Bilder im Kopf entstehen. Es macht Spaß, mit den Hauptfiguren mitzufiebern. Die Charaktere sind greifbar und wirken sehr lebendig. Damals und heute sind eng miteinander verknüpft. Cassie stellt Nachforschungen an. Welche Geheimnisse hatte ihre Großmutter? Die Spannung steigt. Im letzten Buchdrittel folgt ein Paukenschlag. Für June und Lindie spitzt sich die Lage immer mehr zu. Die Auflösung hat ein paar Überraschungen parat. Auch das Ende ist gelungen.

Das Cover entführt in eine andere Zeit. June ist eine interessante Persönlichkeit. Ihr Name in Rot hervorgehoben setzt den richtigen Schwerpunkt. Nichts kann auf den bewegenden Roman vorbereiten. Von der ersten bis zur letzten Seite hat „June“ einen hohen Unterhaltungswert und beeindruckt durch Stil. Obwohl die Liebe eine wichtige Rolle spielt, ist der Roman fern von Kitsch und einer Rosawolken-Welt. Eines der seltenen Bücher das im Gedächtnis bleibt. Sehr empfehlenswert!