Geschickt zusammen gerührt

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giselle74 Avatar

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"June" ist wie ein luftiger Souffléteig. Man nehme ein geheimnisumwittertes Erbe, ein träumendes Haus, einen gutaussehenden, aber rätselhaften Mann, einen gutaussehenden, berühmten Schauspieler, überhaupt nur gutaussehende Menschen, eine große Schüssel Liebe und kleine, aber gezielte Prisen Intrigen und rühre das alles sorgfältig zusammen. Dabei mische man besonders die Zeitebenen gut miteinander. Danach muss man freilich aufpassen, dass beim Öffnen des Buches das Gemisch nicht in sich zusammen fällt.
Miranda Beverly-Whittemore schreibt mit leichter Hand und herausgekommen ist eine wunderbare Strandlektüre. Nichts, was einen von Besichtigungen, Cafébesuchen oder langen Spaziergängen abhält, aber eine Geschichte, in die man sofort wieder hinein findet, wenn man das Buch nach einer Pause in die Hand nimmt und die einen an keiner Stelle so festhält, dass man es nicht genauso freiwillig wieder weglegt, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Es ist nicht spannend, aber auch nicht langweilig, es ist durchaus kitschig, aber nicht zuckerherzig, es hat Humor, aber ist nicht lustig, Probleme, aber nicht unlösbare, kurz, es hat von allem etwas, und von dem meisten zu wenig. Ein Pausenfüller. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.