Unterhaltsam aber teilweise zu zäh

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roma84 Avatar

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Nachdem ich ja von "Bittersweet", dem ersten Buch von Miranda Beverly-Whittemore so begeistert war, hatte ich mich wahnsinnig auf "June" gefreut. Ich war allein schon vom Cover total begeistert, dass einem bereits ein leicht verträumtes Gefühl der 50er Jahre vermittelt.
Das Buch wird in zwei Ebenen erzählt. Zuerst lernt der Leser Cassie kennen, die nach dem Tod ihrer Großmutter June in das halb verfallene Herrenhaus "Two Oaks" im kleinen Ort St. Jude im Bundesstaat Ohio einzieht. Nachdem Cassies Eltern sehr zeitig bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen waren, wurde Cassie von ihrer Großmutter in diesem Haus groß gezogen. Die letzten Jahre hatte die bereits erwachsene Cassie in New York verbracht und wenig Zeit für ihre Großmutter gehabt. Somit war ihr auch entgangen, dass diese unheilbar krank war. Nun, nach dem Tod ihrer Großmutter, kehrt Cassie in das große, verwaiste Herrenhaus zurück, dass droht, nach und nach in seine Einzelteile zu verfallen. Das Haus scheint aber dennoch lebendig zu sein, denn Cassie träumt des Öfteren von dem Haus und dessen Bewohnern.
In diesen Träumen reist der Leser dann in die 50er Jahre, wo der kleine Ort St. Jude plötzlich Hollywoodluft zu schnuppern bekommt. Ein großes Filmteam rund um die großen Hollywoodstars Jack Montgomery und Diane DeSoto hat sich angesagt um St. Jude zum Schauplatz eines neuen Hollywoodstreifens zu machen. Der Leser lernt die junge June kennen, die kurz vor ihrer Hochzeit mit Artie steht und ihre beste Freundin Lindie, die sich einen Hilfsjob bei den Dreharbeiten sichert. So kommt es auch, dass June den großen Weltstar Jack Montgomery kennenlernt, der ihr Leben ziemlich durcheinander wirbelt und auch ihre Liebe zu Artie in Frage stellt. Lindie weiß, dass June Artie nur aus Pflichtgefühl zu heiraten gedenkt und unterstützt Junes Affäre mit Jack Montgomery. Aber rings um diese Affäre entwickeln sich weitreichende Verschwörungen, Intrigen und Betrug, was letztendlich zu einem brutalen Mord führt.
Eines Tages wird Cassie ebenfalls von einer Hollywoodgröße samt Gefolgschaft in ihrem Haus überrumpelt und erfährt von einer mysteriösen Erbschaft, die sie sich nicht erklären kann.
Über die zwei Erzählebenen bekommt der Leser nach und nach ein Bild von den Geschehnissen damals und erfährt wie es zu Cassies mysteriöser Erbschaft gekommen ist.
Leider hatte ich richtige Schwierigkeiten, in das Buch und die Handlung reinzukommen. Zeitweise entwickelte sich die Handlung so zäh, sodass es mir schwer fiel, mich zum weiterlesen aufzuraffen. Erst im letztes Drittel konnte mich das Buch packen.
Ich hatte auch mit den Personen einige Probleme. Konnte mich in Einige nicht hineinversetzen und fand Andere viel zu übertrieben und überspitzt dargestellt.
Auch kam mir der Mord und die Umstände darum herum irgendwie zu kurz gekommen und auch überflüssig vor.
Ich fand es allerdings sehr gelungen, dem Leser das Leben in einer Kleinstadt in Ohio in den 50er Jahren nahezubringen. Auch der Wechsel zwischen den zwei Ebenen in der Autorin gelungen und erfolgte immer zum richtigen Zeitpunkt.
Aber im Fazit kann ich dem Buch leider nicht mehr als 3 Punkte geben, da ich mir wirklich mehr von dem Buch versprochen hatte und mir das Lesen teilweise sehr schwer fiel. Schade!