Volltreffer

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sago Avatar

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Erst als ich begonnen habe, den Roman zu lesen, habe ich festgestellt, dass mir die Autorin schon einmal sehr positiv aufgefallen ist, und zwar mit "Bittersweet".
Zwar hat mich "Bittersweet" noch ein wenig mehr mitgerissen, dennoch erhält auch "June" von mir die volle Punktzahl. Besonders positiv möchte ich hervorheben, dass sich die Autorin ganz im Gegensatz zu unzähligen anderen in keiner wiederholt. Der einzige gemeinsame Nenner beider Romane sind Geheimnisse in der Vergangenheit. Ansonsten wird hier eine völlig neue Geschichte originell erzählt.
Schon der Einstieg ist ungewöhnlich, mit einer kleinen, fast märchenhaften Komponente, dem Bild vom träumenden Herrenhaus "Two Oaks" in der Kleinstadt St. Jude/Ohio. Dieses hat die junge Cassie von ihrer Großmutter June geerbt. Nach dem Unfalltod ihrer Eltern war Cassie von ihrer Großmutter aufgezogen worden, doch hatten sie sich im Laufe der Zeit entfremdet. Cassie kommt nach einer gescheiterten Beziehung nach Two Oaks und verkriecht sich dort, öffnet die Post nicht und schläft viel. Dabei scheint sie in die Träume von Two Oaks immer mehr hineingezogen zu werden. Bald stellt sich heraus, dass diese Träume von Junes Jugendzeit handeln. Die Geschichte wird nun in zwei Zeitebenen erzählt, 1955 und 2015.

In den Fünfzigern war St. Jude Schauplatz von Dreharbeiten eines Hollywood-Spielfilms. Sowohl June als auch ihre jüngere Freundin Lindie werden in die komplizierte Welt der Filmstars hineingesogen. Die damaligen Ereignisse, die sich im Lauf der Erzählung immer dramatischer zuspitzen, werfen ihre Schatten bis in die Gegenwart. Als Cassie erfährt, dass sie völlig überraschend Haupterbin des Filmstars Jack Montgomery ist, beginnt sie eigene Nachforschungen anzustellen. Diese werfen ein völlig neues Licht auf ihre Großmutter und ihre eigene Herkunft.

Sowohl Cassie als auch June und Lindie sind unverwechselbare Charaktere, an denen man sich als Leser durchaus auch reiben kann. Ich habe schon einige Romane mit zwei Zeitsträngen gelesen, die dann beide sehr blaß blieben. Das war hier defintiv nicht der Fall. Für mich hat sich die Faszination des Buches bis zum Schluss erhalten. Nun werde ich die Autorin nicht mehr aus den Augen verlieren.

Die Ausstattung des Taschenbuches passt sehr gut zum Inhalt. Besonders gefällt mir, dass sich die Mädchenfigur auf dem Titelbild auch auf dem Buchrücken findet.