Ein Ausgestoßener in einer archaischen Dorfgemeinschaft

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obilot Avatar

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Ein Waisenkind lebt fest verbunden mit einem schwarzen Hahn in einer archaisch wirkenden Dorfgemeinschaft, innerhalb derer er wie ein Ausgestoßener behandelt wird. Bereit zu Beginn des Romanes erfahren wir, dass seine Familie auf tragische Weise ums Leben kam. Nur der Junge und das Tier überlebten und sind seither eine eingeschworene Gemeinschaft.
Die Thematik des Romanes erinnerte mich sofort an "Das Flüstern der Bienen". Hier bildet der Junge Simonopio eine feste Gemeinschaft mit einem Bienenschwarm. Auch dieser Junge wird von Teilen der Einwohner missbilligend oder gar bösartig behandelt. Scheinbar ist es nur besonders einfühlsamen Menschen möglich die Einzigartigkeit der sonderbaren Kinder zu erkennen. Bei dem Jungen mit dem Hahn ist es der Maler, bei Sinompino Nana. Beide Werke muten wie moderne düstere Märchen an.
Die Feindseeligkeit gegenüber dem Kind drückt sich auch durch die durchgängig distanzierte Sprache aus. Über der ganzen Handlung hängt die Atmosphäre der angezeigten Bürger.
Insgesamt ein schöner wenn auch düster Roman. Die Paralellen zu "Das Flüstern der Bienen", das erste kurze Zeit vorher erschienen ist hat mich jedoch überrascht.