Ein kluger Junge auf düsterer Mission

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jamaex Avatar

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Der elfjährige Martin lebt ganz ohne Familie in einem kleinen Dorf, welches – genau wie die Zeit, in der die Geschichte spielt – nicht näher beschrieben wird. Im Austausch einer Leserunde wurde von fast Allen die Zeit des Dreißigjährigen Krieges geschätzt.
Martin ist wahnsinnig klug – vor allem für sein geringes Alter – und scheint daher im gesamten Dorf, in welchem es von dümmlichen Bewohner*innen nur so wimmelt, einen Außenseiterstatus zu haben. Ganz allein ist er aber immerhin nicht: Ein schwarzer Hahn ist ihm seit kurz nach seiner Geburt ein treuer Gefährte.
Als eines Tages ein Maler Arbeiten im Dorf verrichtet und kurz darauf weiterzieht, nutzt Martin die Chance das Dorf zu verlassen und mit ihm zu gehen, denn auch er hat einen – selbstauferlegten – Auftrag zu erfüllen.

Keineswegs darf nun aber eine „normale“ bzw. reaistische Geschichte erwartet werden. Schwer genau zu beschreiben hat das Buch eher Züge von Märchen und/oder Fabeln. Die Stimmung insgesamt ist eher düster, das passt super zur Geschichte und auch zur Zeit des Krieges. Ist damit aber kein Buch für schöne, fröhliche Stunden. Das Leid des kleinen Martin sowie aller in dieser Zeit lebenden Personen ist keine leichte Kost und geht einem doch schon nahe.
Der Schreibstil hat mir wahnsinnig gut gefallen und ist ebenfalls super auf Zeit und Geschichte abgestimmt: Sehr kurze, einfache und prägnante Sätze (wie man es aus vielen Märchen kennt) und eine tolle Wortwahl.

Mir persönlich war jedoch leider zu oft nicht wirklich klar in was für eine Richtung die Geschichte läuft bzw. worum es eigentlich geht. Erst im letzten Drittel des Buches bin ich durchgestiegen und habe das erste Mal Spannung verspürt und mitgefiebert. Ich habe es gern gelesen, aber nachhaltig beeindrucken konnte es mich leider nicht.