Eines der besten Bücher dieses Jahres!

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Martin ist noch ein Kind und hat nur seinen schwarzen Hahn. Er lebt in einem Dorf, schlägt sich so durch und wird von den Dorfbewohner*innen argwöhnisch betrachtet. Sie trauen dem Jungen, der schon in jungen Jahren viel Leid sehen musste und diesem gruseligen Hahn nicht, das heißt aber nicht, dass sie ihn anständig behandeln. Als der Maler ins Dorf kommt, um ein Altarbild zu malen, nimmt er Martin und den Hahn mit. Sie begeben sich auf eine Reise, auf der Martin seine Vernunft, Intelligenz und sein gutes Wesen unter Beweis stellt in einer Welt, die grausam ist, wo Leid und Hass regieren und der Tod allgegenwärtig ist. Noch im Dorf wurde er Zeuge einer Kindesentführung, die auf einer alten Geschichte beruht und es ist sein Schicksal herauszufinden, was mit den Kindern geschehen ist.
„Junge mit schwarzem Hahn“ hat mich an ein Märchen erinnert, an ein Märchen für Erwachsene. Martin ist der strahlende Held in einer barbarischen Kulisse und dabei so naiv und unbekümmert, wie ein Kind nur sein kann. Der Hahn ist sein Beschützer und sie müssen vielen Widrigkeiten trotzen. Manchmal fantastisch, aber nie ins Absurde abrutschend. Es hat mich tief berührt, es steckt so viel Wahrheit darin, dass es mich oft traurig gemacht hat, aber ich musste weiterlesen, ich musste wissen, was mit Martin und auch mit dem Hahn passiert, ob Gerechtigkeit siegen wird.
Stefanie vor Schultes Sprache ist dabei herausragend und passt wunderbar. Einerseits roh und kalt, stimmig zum Schauplatz, dann aber wieder herzwärmend, genau richtig in Bezug auf Martin. Alles fügt sich zu einem wunderbaren Ganzen, alles klärt sich auf und das in nur 227 Seiten, durch die man nur so fliegt. Für mich eines der besten Bücher dieses Jahres. Absolute Empfehlung!