Große Empfehlung!

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bluevanmeer Avatar

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In einer Welt, in der Krieg herrscht und brutale Fürsten regieren und viele Menschen sehr abergläubisch sind, ist ein kleiner Junge die große Ausnahme. Mit drei Jahren verliert Martin seine gesamte Familie, ihm bleibt nur ein schwarzer Hahn, der nicht von seiner Seite weicht. Seitdem lebt er als wunderlicher Außenseiter im Dorf. Viele haben Angst vor Martin und glauben, sein Hahn wäre der Teufel persönlich. Dabei ist Martin nur besonders aufmerksam und klug und manchmal spricht sein Hahn tatsächlich mit ihm. Als Martin elf Jahre alt ist, werden zwei Begebenheiten sein Leben für immer verändern: Ein Maler kommt ins Dorf, um die Kirche zu bemalen. Neben der Wirtstochter Franzi ist er der erste Mensch, der das Gute in Martin sieht und seinen wachen Verstand zu schätzen weiß. Dann wird vor Martins Augen ein Kind gestohlen – ein dunkler Reiter entreißt es seiner Mutter und verschwindet im Wald. Das Dorf ist überzeugt davon, dass Martin Unglück bringt, dabei hat er nur eine besondere Beobachtungsgabe. Martin fühlt sich dazu berufen, herauszufinden, wer die Kinder entführt und alle wieder nach Hause zurückzubringen.

Wann die Geschichte um Martin spielt, ist nicht klar. Vielleicht während des Dreißigjährigen Krieges. Die Welt ist undurchsichtig geworden, die Menschen leiden, haben Angst und viele denken nur an sich. Martin ist in diesem Roman eine durchweg positive Figur, wie ein gutherziger Held in einem Märchen, der Prüfungen bestehen muss, um am Ende zu triumphieren. Besonders gefallen hat mir neben dieser Erzählweise und dem sprechenden Hahn auch der narrative Bogen des Romans - am Ende wird das Geheimnis um das Schicksal von Martins
Familie gelüftet. Außerdem hat der Roman so richtige "dasparfüm"~vibes!  Große Empfehlung!