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nele33 Avatar

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Das Debut " Junge mit schwarzem Hahn" von Stefanie vor Schulte ist ein zu Herzen gehender und nachdenklich stimmender Roman.

Der kleine Martin lebt in einer längst vergangenen Zeit, einer Zeit, in denen Kinder die keine Familie mehr haben nichts wert sind. Seine größten Besitztümer sind seine Kleidung und ein schwarzer Hahn. Dieser Hahn ist ihm Familie und Freund gleichzeitig. Im Verlauf der Geschichte lernt der Leser die außergewöhnliche Gabe des Jungen und seines Hahns kennen.

Bei näherer Betrachtung ist diese Gabe allerdings gar nicht so etwas besonderes, wir haben sie nur leider zum Großteil mittlerweile verloren.
Martin geht mit wachen und offenen Augen durch die Welt, ist dabei aufmerksamer und klüger als die meisten Erwachsenen. Die Geschichte lässt sich wunderbar ins Heute übertragen. Unterstützung in seinem Dorf kann er nicht erwarten. Als eines Tages ein Maler ins Dorf kommt, geht der Junge mit ihm auf die Reise. Eine Reise, die eine Welt zeigt, in der niemand leben möchte. Die Klugheit und Stärke von Martin lassen ihn allerdings Wege gehen, die vor ihm noch keiner gegangen ist.


Der Autorin Stefanie vor Schulte ist in meinen Augen ein Meisterwerk gelungen, welches Märchen, Mittelalter, Fiktion und Gegenwart in eine gelungene, treffende Relation setzt. Dabei bleibt ihr Schreibstil klar und ausreichend distanziert um mir als Leserin genügend Raum für eigene Phantasie und Interpretationen zu lassen.

"Junge mit schwarzem Hahn" ist für mich eines der Lesehighlights 2021.