Märchen über einen herzensguten Jungen in einer düsteren Welt

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petral. Avatar

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Aus dem Diogenes Verlag gab es schon so einige Lesehighlights für mich, deshalb habe ich mich auch sehr auf dieses Buch gefreut.
"Junge mit schwarzem Hahn" lässt sich nur sehr schwer in eine passende Kategorie stecken, ich würde die Geschichte noch am ehesten als Märchen für Erwachsene bezeichnen. Hauptperson ist Martin, ein 11-jähriger Junge, der vor 8 Jahren als einziger eine schlimme Familientragödie überlebt hat.
Und mit ihm ein schwarzer Hahn, der den Jungen seither immer begleitet und mit dem er sogar kommunizieren kann. Die Dorfbewohner ( außer einem Mädchen, das als einzige gut zu Martin ist) behandeln Martin allerdings richtig böse, sie halten ihn und den Hahn für Unglücksbringer und finden die beiden geradezu teuflisch . Sie sind bösartig und gemein , nutzen den Jungen aus und sind alle auch noch strohdumm.
Doch obwohl Martin in seinem jungen Leben schon so viel Bosheit erfahren hat, ist er selbst die Güte in Person und zu seinen Mitmenschen immer freundlich und hilfsbereit.
Nun kommt ein Maler ins Dorf, der den Auftrag bekommt, ein Altarbild zu malen. Er erkennt sofort Martins reine Seele und seine Intelligenz und gibt ihm die Möglichkeit, ihn zu begleiten. Martin ergreift die Chance und reist von nun an mit dem Maler von Ort zu Ort. Dabei spürt er zum ersten Mal in seinem Leben, dass die Liebe zu jemandem auch Schmerz und Angst bedeuten kann. Doch Martin geht seinen Weg und dank seines Mitgefühls und Verstandes gelingt es ihm sogar noch, zum Retter für diejenigen zu werden, die genauso unschuldig sind wie er und seine Hilfe dringend nötig haben.

Diese Geschichte ist wirklich ungewöhnlich und es hat eine Weile gedauert, bis ich mit dem märchenhaften Schreibstil warm wurde. Lag vielleicht aber auch daran, dass ich einfach etwas ganz anderes erwartet hatte. Doch, als ich mich dann an den Schreibstil gewöhnt hatte und mich einfach auf diese Geschichte eingelassen hatte, gefiel sie mir immer besser und ich habe sie dann in einem Rutsch durchgelesen. Dieses Debüt der Autorin Stefanie vor Schulte ist ungewöhnlich und lässt sich nur schwer in eine Kategorie stecken, eher Märchen als Roman düster und trotzdem auch voller Hoffnung darauf, dass das Gute, am Ende siegen wird. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!