Schwieriges Leben

Martin wird in einer nicht näher bezeichneten dunklen Zeit geboren. Um ihn herum herrschen Gewalt, Willkür und bitterste Not. Sein Vater hat die ganze Familie mit einem Beil erschlagen, Martin hat als Einziger überlebt und schlägt sich nun irgendwie durch. Dabei ist er ein ganz besonderes Kind, klug, heiter, gutmütig, zu allen freundlich - ein "reiner Tor". Das macht ihn in seinem Dorf nicht beliebt und als ein Maler ins Dorf kommt, der die Kirche ausmalen soll, geht er mit ihm mit. Er setzt sich auf die Spur der Reiter, die Kinder rauben, einmal musste Martin einen solchen Raub mit ansehen. Sein einziger Gefährte ist sein sprechender schwarzer Hahn, den viele für die Verkörperung des Satans halten.
Das Buch ist mir zuerst durch das wunderschöne Titelbild aufgefallen. Der junge Mann mit dem Blumenkranz, den Picasso gemalt hat, verkörpert alles, was Martin hat und ist.
Das Buch selbst besticht durch die schöne Sprache, die nie die Distanz verliert und den Leser trotzdem mitnimmt in das grauenvolle Herz der Finsternis. Die Figur des Martin ist warmherzig beschrieben, man leidet mit ihm, behält aber immer die Sicht eines unbeteiligten Beobachters. Die etwas altertümliche Sprache passt hervorragend dazu.
Ein Buch, das mich gefesselt und berührt hat! Es war leider viel zu schnell vorbei.