wie ein Märchen

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tuesennuyeux Avatar

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In dem Buch „Junge mit schwarzem Hahn“ geht es um einen Jungen, der, nicht nur einen sprechenden Hahn als Freund und Begleiter hat, sondern sich auch durch sein unschuldiges Wesen und seine Intelligenz von der immergleichen Eintönigkeit der Menschen in seiner Umgebung abhebt.
Ich habe mich für das Buch interessiert, da das Cover genau meinem Geschmack entspricht und die Leseprobe mich vor allem durch den tollen Schreibstil der Autorin überzeugen konnte. Der Schreibstil hat mir auch das ganze Buch über weiterhin gut gefallen, allerdings hat die Geschichte einige seltsame, skurrile und fast schon magische Züge und Wendungen genommen, die wirklich schon mehr als wundersam anmuten. Abgesehen von dem sprechenden, und nebenbei auch überaus klugen, Hahn, sagen die Bewohner des Dorfes herannahendes Unheil durch Krampfanfälle einer Frau vorher und der Junge verfügt über ein so umfassendes und einzigartiges Wissen über Naturheilkunde, dass sich mir die Frage stellt, woher dieses wundersame Wissen wohl hat, wo er doch von allen Menschen gewissermaßen gefürchtet wird und seine Familie doch nicht mehr lebt.
Alles in allem muss ich leider sagen, dass ich von dem Buch leider ein wenig enttäusch bin, da ich es mir anders erhofft habe. Ich habe gehofft, dass das Buch mehr auf das reale Leben eingeht, und weniger zauberhafte, an Märchen erinnernde, Aspekte aufweist. Trotzdem hat es mir sehr gut gefallen, dass das Buch sehr deutlich zeigt, wie eingefahren manche Dinge sind und sich dieser Kreislauf immer und immer weiter auf der Stelle dreht, und es doch eigentlich nur ein wenig Intelligenz und Durchblick benötigt, um über den Tellerrand zu blicken und aus dem ewigen Kreislauf der Dummheit auszubrechen.