Mit Käthe die Natur in der Stadt entdecken

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Was für ein Abenteuer: die kleine Käthe – das Mädchen mit den vielen Apfelnamen - zieht mit den Eltern vom ländlichen Apfelhof ihrer Großmutter gleich mitten hinein ins große Berlin.
Dort werden der Vater an der Universität und die Mutter bei einer Zeitschrift arbeiten.

Käthe ist ein Landkind mit einem intensiven Bezug zur Natur. Natürlich vermisst sie bald das Leben auf dem Land, ihre alten Freunde, die Tiere und die Oma. Gleichzeitig steht Käthe dem Großstadtleben staunend, offen und neugierig gegenüber.

Nette freundliche Nachbarn und neue Freunde in der Schule erleichtern den Neuanfang. Was gibt es nach dem Umzug nicht alles zu entdecken! Käthe ist begeistert über Bücherbäume, Wochenmärkte, Läden, die lange geöffnet haben etc. Ja sogar einen Gorilla-Garten entdeckt sie (auch wenn dieser eigentlich Guerilla-Garten heißt…). Die städtischen Tiere haben auch ihre Freude an Käthe, denn ihr kleines Geheimnis ist, dass sie die Sprache der Tiere versteht.

In Theo findet sie bald einen gleichgesinnten Kameraden, denn er interessiert sich auch für die Natur. Er zeigt Käthe Insektenhotels und erfindet eine Bewässerungsmaschine.

Als sich eine Gelegenheit bietet, kann Käthe auch die anderen Klassenkamerad*innen mit ihrer Liebe zu Pflanzen, Tieren und der Gartenarbeit anstecken. Bald fühlt sie sich heimisch in der neuen Umgebung.

Fazit

Das Buch zeigt, dass auch in der Stadt der Umgang mit der Natur gelingt. Spannend ist es, in der Natur Entdeckungen zu machen, auch wenn sich einige Kinder anfänglich vor kleinen Krabbeltieren gruseln.

Die Geschichte wird sehr ansprechend aus der kindlichen Sicht Käthes geschildert. So erleben die kleinen Leser’innen die große Stadt mit Käthes Augen aus dem fahrenden Auto heraus.

Sowohl Stadt- als auch Landkinder werden in diesem Buch angesprochen. Käthe hat den ländlichen Erfahrungshintergrund, weiß viel um Natur und Garten. Ihr wird das Stadtkind Theo an die Seite gestellt, der die große Stadt kennt seinen eigenen Bezug zur Natur hat. Gemeinsam entdecken sie die Stadt und neue Lieblingsplätze.

Nicht nur interessante und heitere Dinge werden angesprochen. Das Leben hat auch traurige Seiten. Käthe berichtet vom Tod des Opas und auch von Missstimmigkeiten mit einem der neuen Nachbarn.

Neben dem Umgang mit der Natur gibt es auch andere Themen, die das Buch streift: der menschliche Umgang mit Freundschaften und hilfsbereiten Aufeinanderzugehen. Die Personen stammen aus unterschiedlichen Kulturen, auffällig sind dabei die aktiven Frauenfiguren. Beide Eltern Käthes fungieren gleichberechtigt und sind beide berufstätig. Käthes Vater übernimmt dabei wichtige Aufgaben in Haushalt und Erziehung.

Neue lange Wörter werden eingeführt wie z. B. der „Wichtigkoffer“. In ihm bewahrt Käthe die Erinnerungsstücke an ihre alte Heimat auf. Der Umgang mit der Sprache ist sehr fantasievoll und kreativ mit den bildhaften Wortneuschöpfungen.

Das Buch ist aufgeteilt in abgeschlossene Kapitel und hat eine ansprechende Schriftgröße. Das erleichtert jungen Lesern den Einstieg.

Die Illustrationen sind fröhlich und ansprechend.
Für mich sind die Zielgruppen eher Erstleser, Erst- und Zweitklässler.

Ein sehr unterhaltsames und spannendes Buch, sowohl für Land- als auch Stadtkinder, Mädchen wie auch Buben.