Ein richtig guter Historienschmöker.

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mike nelson Avatar

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Brigitte Glaser ist es mit ihrem neuen historischen Roman "Kaiserstuhl" gelungen, mich bis zur letzten Seite zu fesseln - und das, obwohl ich eigentlich gar kein Freund dieses Genres bin. Die Aurorin hat es geschafft, mit einer gut komponierten Handlung und realistischen Figuren, die mmer auch mit inneren Konflikten ausgestattet sind, eine Zeit wiederauferstehen zu lassen, die nicht in Vergessenheit geraten darf: Den Beginn der 60-er Jahre, die Zeit des deutsch-französischen Freundschaftsvetrages (der Elysée-Vertrag von 1963, unterzeichnet durch Konrad Adenauer und Charles deGaulle), den Beginn des deutsch-französischen Jugendaustausches und der Städtepartnerschaft, die Geburtsstunde der Idee eines friedlichen und vereinten Europas (Dank an die Auitorin, dass sie im Nachwort so offen und direkt ihre Sorge über das Wiedererstarken der rechten und nationalistischen Kräfte in Europa äußert!) Es ist auch ein Roman über die Kultur der Zeit: Der Jazz ist eine Alternative zur konventionellen Musik geworden und die Nouvelle Vague erobert die Kinos. Hauptort der Handlung ist teffenderweise die französisch-deutsche Grenzregion des Elsass. Die Handlung ist intelligent rund um eine Flasche eines 1937-er Champagners aufgebaut. Liebe, Schuld, Kriegsverbrechen, die Resistance würzen den spannenden Handlungsverlauf. Und an einer Stelle lässt die Autorin einen ihrer Protagonisten denken: "Mit der Vergangenheit leben, trotz allem Weh und Aber, sie nicht leugnen, die Lehren nicht vergessen und dennoch den Blick nach vorne richten, das wär's." Recht hat sie! Leseempfehlung!!!