Die Leichtigkeit der Dunkelheit

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nahadriel Avatar

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Die Leseprobe liest sich überraschend leicht und rasch von der Hand, ohne dabei zu seicht zu werden; dazu bleiben zu viele offene Fragen: Wie sieht Kalix ihren Retter wieder? Warum hat sie ihren Vater angegriffen? Wer sind die erwähnten, noch nicht selbst aufgetretenen Personen und in welcher Konstellation stehen sie zueinander? etc.

Die Geschichte nimmt den Leser schnell gefangen und läßt ihn auch nicht mehr los. Die Szenerie - sowohl das verregnete Industriegebiet Londons als auch das gestylte Büro von Thrix - ist mit beeindruckend effektiver Beiläufigkeit präsentiert. Die Charaktere - insbesondere natürlich die  Protagonistin - sind glaubwürdig in ihrer Unvollkommenheit - die Sucht der Werwölfin, das Chaostalent ihres Retters, die Machtorientierung der Mutter - und wohl gerade deshalb sympathisch gelungen.

Bereits hier werden verschiedene Handlungsebenen angedeutet und leicht miteinander verwoben: das persönliche Schicksal Kalkix' bzw. der zu erwartenden Kampf gegen ihre Sucht, der Machtanspruch ihrer Mutter bzw. ihre Pläne für eine geänderte Thronfolge, die Freundschaft von Thrix und der Feuergöttin, das Verhältnis von Thrix und Kalix, die Liebesgeschichte, die sich sicher zwischen Kalix und Danny entwickeln wird, Moonglows zukünftige Rolle in der Welt der Sagengestalten 'Werwölfe'. 

Ich bin jetzt schon sehr gespannt, wie es weitergeht; denn mich überzeugt die gelungene Mischung aus leicht zugänglichem Schreibstil, realistisch ungemütlicher Welt und glaubwürdig fehlerbehafteten Charakteren. Endlich wieder Fantasy, die nicht zu seicht zu sein scheint, sich der Komplexität von glaubwürdiger (und hier auch gelungener!) Einbindung von Sagengestalten in die reale Welt stellt und anscheinden den Mut aufbringt, etwas mehr Antiheldentum einzubringen.