Die (Wer-)Wölfe sind unter uns...

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kainundabel Avatar

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genauer: unter den Einwohnern der britischen Hauptstadt. Dort treibt Kalix ihr Unwesen, 17 Jahre alt, spindeldürr, drogensüchtig und überhaupt ziemlich heruntergekommen, während ihre 80jährige Schwester und Werwolfzauberin Thrix (sieht aus wie 30) ein aufstrebendes Modegeschäft führt und sich deshalb eher als Aushängeschild des eigenen, von ihr aber ungeliebten Clans eignet.

Meine Affinität zu Werwölfen beschränkte sich bisher auf Christian Morgensterns gebeugtes lyrisches Exemplar ( **Wer** wolf, **Wes** wolf, **Wem** wolf, **Wen** wolf) und auf Vertreter dieser Gattung in Stephen King'schen Novellen.

Zwar gelingt es Martin Millar in der vorliegenden Leseprobe durch seinen Erzählstil durchaus, Orte und Personen sehr plastisch werden zu lassen. Aber bereits nach einigen Seiten entsteht der Eindruck, als arbeite er eine "Checkliste" mit Beschreibungen, typischen Handlungen und Charakteren von Werwölfen ab. Da bleibt die Spannung auf der Strecke, selbst wenn Kalix - von Jägern verfolgt - selbige mal so eben - zack, zack! - in Stücke reißt. Ob das der Stoff ist, aus dem (Lese-)Träume sind? Wohl eher für diejenigen, die ein Faible für die Grenzverwischung zwischen realer Welt und parallelen Schein-Welten haben.