Intrigen, Mord und Totschlag- sensible Wölfin in London

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mianna Avatar

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Der Fantasyroman "Kalix. Werwölfin von London" von Martin Millar fängt spannend an. Es geht um die junge Werwölfin "Kalix", die ihren Vater den Fürsten des MacRinalch Clans angegriffen hat. Nun wird sie von ihrer Familie verachtet, von Werwolfjägern verfolgt und flieht nach London. Dort trifft sie zufällig auf einen Menschenjungen "Daniel" und seine Mitbewohnerin "Moonglow", bei dem die Alleingängerin und Kämpferin Anschluss findet. Über dem Clan, Kalix, Daniel und Moonglow, verschiedenen Baronen und anderen Beteiligten braut sich ein "starkes Unwetter" zusammen, in dem auch Werwolfjäger eine Rolle spielen.

Werwölfe, die Nachts Streifzüge durch Wälder machen, dabei eine beliebige Anzahl von Menschen anfallen, um ihrem Trieb nachzukommen und sich gegenseitig abschlachten......dachte ich jedenfalls. Nein, in dem Buch beschriebene Werwölfe achten auf Benehmen und Stolz. Erzählt wird von wunderschönen, anziehenden, unnahbaren Wölfinnen und Wölfen. Weitere interessante Wesen, wie "Malveria" eine Hyasta- Feuerkönigin spielen in Nebenrollen. Kalix jedoch ist eine "Person" für sich. Absurderweise ist sie in ihrer Menschengestalt abgemagert, jedoch als Wölfin rabiat und immer eine ernstzunehmende, brutale, sehr starke Gegnerin. Sie ist depressiv, ritzt sich, ist voller Selbstzweifel und Opium-süchtig, hat nebenbei auch noch eine Essstörung (Bulimie) und Liebeskummer. Sehr unglaubwürdig und meiner Meinung nach übertrieben! Das Ganze erinnert mich an eine Telenovela. Bei den vielen vorkommenden Personen den Überblick zu behalten ist schwer.

Den anfänglichen Teil des 700Seiten dicken Buches, empfand ich als spannend und informationsreich. Vorgestellt werden die Beteiligten und die zwischenmenschlichen Beziehungen, Hintergründe. Besonders gefällt mir dabei die fantasievolle und einfallsreiche Beschreibung der verschiedenen Charaktere, die gut nachzuvollziehen sind in ihren Gedanken, Taten. Im Laufe des Buches wurde das Lesen zunehmend anstrengend, weil die Geschichte kein Ende zu nehmen schien. Teilweise musste ich mich überwinden das Buch zur Hang zu nehmen und zu lesen. Insgesamt ist die Geschichte langatmig und mir fehlen immer mal wieder kleine Details, die die Geschichte abrunden würden. Das Ende ist etwas enttäuschend und hinterlässt mich ratlos. Irgendwie ist die Geschichte unvollendet, endet plötzlich, unbefriedigend. Ich bin froh, das Buch endlich weg legen zu können!

 

"Schätze niemals das Wunder deiner Tränen gering. Sie können heilende Wasser sein und ein Strom der Freude. Manchmal sind sie die besten Worte, die das Herz sprechen kann." William Paul Young- Die Hütte. Ein Wochenende mit Gott.