Spannender Auftakt einer neuen Krimiserie um Hanna Ahlander

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monika85 Avatar

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Die schwedische Autorin Viveca Sten hat "Kalt und still", den ersten Band einer neuen Krimiserie um Hanna Ahlander, veröffentlicht. Ich hatte bisher noch nichts von der Autorin gelesen, aber das schöne Cover und der Klappentext begeisterten mich sofort. 

Im Mittelpunkt der Geschichte, die vor eisiger Kulisse spielt, steht die 34jährige Hanna Ahlander. Kurz vor Weihnachten gleicht ihr Leben nur noch einem Scherbenhaufen. Zuerst bedrängt ihr Vorgesetzter sie, ihren Dienst bei der Citypolizei in Stockholm zu quittieren, und dann wird sie auch noch von ihrem Freund Christian verlassen, der sie auffordert, innerhalb einer Woche die Wohnung zu räumen. Dankbar nimmt Hanna das Angebot ihrer 10 Jahre älteren Schwester Lydia an, sich eine Auszeit zu nehmen und einige Wochen im Ferienhaus der Schwester zu verbringen. Das Haus befindet sich in den Bergen, und Hanna macht sich auf den Weg dorthin, nicht ohne zuvor die Kleidungsstücke ihres Exfreundes ruiniert zu haben.

Im luxuriösen Ferienhaus der Schwester, hoch im Norden Schwedens, ertränkt Hanna ihren Kummer in Alkohol, bis sie erfährt, dass die 18jährige Amanda nach einer Party spurlos verschwunden ist. Hanna beteiligt sich bei minus 20 Grad an der organisierten Suchaktion, durch die sie bedeutsame Informationen erhält. Als sie von der Polizei das Angebot erhält, diese für zunächst drei Monate zu unterstützen, überlegt sie nicht lange .....

Ich mag ruhige und anspruchsvolle Krimis ohne blutiges Gemetzel, in denen sich die Spannung langsam aufbaut. "Kalt und still" ist ein Krimi, wie ich ihn liebe. Er besteht aus mehreren Handlungssträngen, auch das mag ich sehr. Der schöne Erzählstil liest sich sehr flüssig, die ausführliche Beschreibung der Personen fand ich sehr gelungen und bildhaft. Nach und nach lernte ich diese kennen, schnell fanden sich Verdächtige, immer wieder gab es neue Spuren und Erkenntnisse.

Ich fand das Buch mit den wechselnden Perspektiven und den größtenteils eher kurzen Kapiteln spannend, der ruhige Erzählstil gefiel mir, ebenso die ausführlichen Personen- und Landschaftsbeschreibungen. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die Charaktere authentisch zu zeichnen.

Leider hatte ich den Täter bereits früh in Verdacht, was meine Lesefreude am Ende doch etwas trübte. Dennoch stellt das Buch für mich einen gelungenen Serienauftakt dar, und ich kann mir gut vorstellen, auch den nächsten Band der Reihe, bei dem ich dann hoffentlich länger im Dunkeln tappe, zu lesen.