Gefühlskälte

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herbstrose Avatar

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Bereits der Anfang des Romans „Kalter Schmerz“ ist äußerst schockierend. Der 17-jährige Nic Caruana wird von einer Bande Halbwüchsiger überfallen und tötet in Notwehr einen der Jungen. Diese Einführung ist wohl nötig um den Charakter und die spätere Handlungsweise unseres Protagonisten zu verstehen. Gegen Bezahlung spürt er Menschen auf oder lässt, je nach Auftrag, auch manchmal jemanden für immer verschwinden. Zehn Jahre später erhält Nic den Auftrag, Emma, die verschwundene Tochter eines Waffenhändlers zu finden. Diese war auf dem Weg zu einer Freundin, ist aber nicht dort angekommen. Eine Eingebung sagt Nic, dass er das Mädchen wohl nicht lebend auffinden wird. Leider behält er recht, Emma ist tot, ermordet. -


Hanna Jameson’s Schreibstil ist, wie auch der Protagonist Nic Caruana, sehr sachlich und gradlinig, ja beinahe emotionslos. Seine Gefühlskälte spiegelt sich wider in der Wetterbeschreibung und lässt den Leser frösteln. Die Beschreibung der Leiche des Mädchens ist sehr brutal und für Zartbesaitete wohl nicht der geeignete Lesestoff. Bereits die LP ist sehr spannend, so dass das Buch doch wohl eher unter „Krimi“ einzuordnen wäre. In dieser Kategorie durchaus lesenswert.