Sehr spannend!

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cracklinrosie Avatar

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Nic Caruana ist der Erzähler und zugleich Protagonist des vorliegenden Thrillers, der auch ziemlich flott zur Sache kommt. Als Plot wird ein kurzes Geschehen geschildert, das sich 10 Jahre vor der eigentlichen Story ereignet hat. Es dient wahrscheinlich dazu, den Leser mit Nic vertrauter zu machen. Mit 17 wird er von 3 Jugendlichen überfallen und im Handgemenge ersticht er mehr zufällig als geplant einen der Angreifer. 10 Jahr später ist aus ihm ein bezahlter Killer und Kopfgeldjäger geworden - tituliert sich selbst anderen gegenüber aber eher als _eine Art Privatdetektiv_.

Von einem Londoner Waffenhändler bekommt er den Auftrag, seine 16jährige Tochter zu suchen, die seit einigen Stunden verschwunden ist. Seine Ahnung bewahrheitet sich und noch in der selben Nacht wird ihre Leiche übelst zugerichtet aufgefunden. Mit Identifikation der Leiche endet leider die Leseprobe.

So richtig wird man noch nicht schlau aus den Figuren. Der Protagonist ist einem nicht wirklich sympathisch, da extrem gefühlsarm. Er scheint schon in seiner Jugend nicht der nette Junge von nebenan gewesen zu sein, sondern Bekanntschaft mit dem Gefängnis gemacht zu haben. Die Frau des Waffenhändlers ist ebenfalls noch undurchdringlich. Narben an den Handgelenken sprechen entweder für eine gewaltvolle Vergangenheit oder für einen Suizidversuch. Sie scheint ihren Mann nicht sonderlich zu mögen, hängt jedoch sehr an ihrer Tochter und bricht zusammen bei der Identifikation. Jedenfalls ist sie Nic gegenüber extrem abweisend eingestellt, was sich aber offenbar in der weiteren Story ändern wird - sofern man den Verlagstext in dieser Hinsich interpretieren darf.

Der Schreibstil ist zügig und direkt und etwas dialoglastig. Nichts Überflüssiges findet Erwähnung. Auch die Personenbeschreibungen sind knapp gehalten, werden jedoch immer wieder ergänzt, sodass sich nach und nach ein genaueres Bild ergibt. 

Insgesamt lässt sich das Buch sehr gut und flüssig lesen. Das Cover sieht einem Thriller entsprechend grausig aus, wenngleich sich mir der Bezug zur Krähe _noch_ nicht erschlossen hat. Vermutlich muss sie mal wieder als Todesbote herhalten. Jedenfalls verspricht die Leseprobe reichlich Spannung! Thriller sind ja eigentlich nicht so mein Ding, aber mit diesem könnte ich mich u. U. anfreunden.