Kalter Schmerz

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yrachel Avatar

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Zum Inhalt:

Nic Caruana ist 17 Jahre alt, als er aus Notwehr heraus das erste Mal einen Menschen getötet hat, seitdem sind 10 Jahre vergangen und er verdient mittlerweile sein Geld damit Menschen aufzuspüren bzw. sie nicht mehr aufspürbar zu machen. Dann wird er von einer zwielichtigen Gestalt aus London darum gebeten, seine Tochter wieder aufzuspüren. Nic ahnt bereits vorher, dass es sich hierbei um keinen leichten Fall handeln wird. Wenig später wird die brutal zugerichtete Tochter tot aufgefunden und Nic hat nun einen Auftrag, er soll ihren Mörder finden.

Erster Satz:

Sie waren zu dritt, standen an der Ecke zwischen Hauptstraße und unserem Haus.

Meine Meinung:

Der Debütroman von Hanna Jameson hat es in sich. Sie berichtet die gesamte Geschichte aus der Perspektive von Nic Caruana. Da dieser sich seinen Lebensunterhalt durch Einschüchterung und ggf. auch mal Mord verdient, wird man als Leser nicht geschont.

Obwohl Nic in einer eher düsteren Welt lebt und er seinen Lebensunterhalt auch mit düsteren Geschäften sichert, erfährt man auch einiges aus seiner Vergangenheit und seiner Familie. Das hat das Lesen des Buches für mich sehr interessant gemacht, da man hier aus seiner Perspektive erfährt, wie er zu dem geworden ist, was nun heute ist. Er fühlt sich seinen Eltern gegenüber schuldig, da er trotz eines intakten Elternhauses nichts aus sich gemacht hat und auch seiner drogenabhängigen Schwester nicht helfen kann. Nur sein Bruder scheint alles richtig gemacht zu haben und daher kann er ihm kaum unter die Augen treten.
Die anderen Charaktere sind unterschiedlich gut charakterisiert. Da sie alle aus der Sicht von Nic dargestellt werden, sind diese sehr subjektiv eingefärbt, jedoch hat man es bei fast allen Charakteren mit Leuten zu tun, die man am liebsten niemals treffen würde. Einige von ihnen scheinen ein gutes Doppelleben führen zu können, jedoch ist mit keinem von ihnen zu scherzen.

Jameson hat eine sehr eindringliche Art wie sie die Dinge beschreibt. Beim Lesen hatte ich teilweise das Gefühl, dass es mir direkt unter die Haut ging und die grausigen Details konnte ich mir (manchmal zu) gut vorstellen. Dabei lässt einen die Geschichte jedoch alles andere als kalt. Während des Lesens wollte ich unbedingt wissen, wer dieses arme Mädchen umgebracht hat und man erfährt mehr und mehr aus der Szene. Nach und nach findet man zusammen mit Nic immer mehr Puzzelteil um sich ein genaues Bild machen zu können.

Insgesamt empfand ich diesen Krimi als wirklich guten Debütroman von Hanna Jameson und ich hoffe, dass man bald mehr von ihr zu lesen bekommt.