Kalter Schmerz

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zitronenblüte Avatar

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Als Jugendlicher wurde Nic überfallen und musste sich wehren. Dabei tötete er zum ersten Mal. Dadurch wurde sein ganzes Leben verändert und das nicht zum Guten. Obwohl er aus keinem kaputten Elternhaus kommt, kommt er auf die schiefe Bahn und ist für die Eltern eine Enttäuschung. Jetzt ist er ein bezahlter - ja was genau?! Ein Detektiv oder Mörder, je nach Auftrag! Dieses Mal soll er ein Mädchen finden. Dessen Vater ist Waffenhändler und nicht gerade zimperlich, aber er benötigt Nics Hilfe. Da findet man die Leiche des Mädchens, übel zugerichtet. Nic versucht nun in das Leben des Mädchens einzutauchen. Mit wem war sie zusammen, welche Freunde hatte sie und welche Hobbys. Nic wohnt mit einem Freund zusammen, dieser geht auch sehr zwielichtigen und brutalen Geschäften nach. Eine Frau gibt es in Nics Leben nicht, aber die Frau des Waffenhändlers fasziniert ihn. Sie gibt sich unnahbar und doch schickt sie ihm erotisch angehauchte Filme.

Hanna Jameson hat einen eindringlichen Roman geschrieben. Einerseits wird die verletzliche Seite von Nic gezeigt, er hat mehr Herz als gedacht. Und dann ist da die brutale Seite, er ist nun mal ein Mörder, mit welchen Motiven auch immer. Der Schmerz und die Fassungslosigkeit der Mutter kommen gut zur Geltung. Auch wie wenig die Mutter ihr Kind kennt ist glaubhaft geschildert.

Ich bin echt erstaunt wie diese junge Frau so eine Bandbreite an Gefühlen und Empfindungen beschreiben kann. In rasanten Sätzen und düsterem Gossenjargon beschreibt sie Dealer, Junkies und Mörder. Es schwingt viel Hoffnungslosigkeit mit. Für jugendliche Leser ist diese Sprache genau richtig. Obwohl die Spannung als Krimi fehlte hat mir der Roman gut gefallen. Es gibt brutale und blutige Stellen, aber die Ermittlungsarbeit von Nic war recht dürftig. Die Polizei scheint sich auch völlig rauszuhalten.