Spannung leider Fehlanzeige

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isy1608 Avatar

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Der Inhalt:

Nic ist so etwas wie ein Privatermittler. Er spürt vermisste Menschen auf, Verbrecher oder alles, was der Auftraggeber eben von ihm verlangt. Er tötet diese auch, wenn es gewünscht wird. Und so nimmt er sich auch den Fall um Emma Dyer an, einem vermissten Mädchen, Tochter eines angesehenen Waffenhändlers. Doch schnell wird ihm klar, dass es sich hierbei um keinen gewöhnlichen Fall für ihn handelt. Emmas Mutter Clare zieht ihn an. Er ist schlichtweg verrückt nach ihr. Doch was stimmt mit ihr nicht? Schnell wird klar, wenn der Fall ihm zu nahe geht, ihn zu sehr selbst mit hinein zieht, steht auch sein Leben auf dem Spiel …


Mein Eindruck:

Der Anfang des Buches hat mir gleich recht gut gefallen. Ohne lange Vorreden beginnt direkt die Entführungsgeschichte um Emma und man lernt auch gleich den Protagonisten Nic kennen, wobei man noch nicht so wirklich weiß, wie man ihn einschätzen soll. Deswegen hat mich die Leseprobe auch so neugierig auf den Rest des Buches gemacht. Schnell wird dann klar, dass die Autorin sehr außergewöhnliche und starke Charaktere erschaffen hat. Sie bemüht sich nicht darum, dass der Leser die einzelnen Personen ins Herz schließt und man bekommt auch nicht wirklich das Gefühl, in der Geschichte selbst dabei zu sein. Jedoch bekommt man einen guten Blick von außen und versucht, jede Handlung der einzelnen Personen zu verstehen und einzuordnen. Mit jeder Seite wird einem klarer, dass nicht alle Personen wirklich so sind, wie sie am Anfang erscheinen und so verändert sich auch die Geschichte von Seite zu Seite.
Die Geschichte selbst erscheint Anfangs recht einfach und gut verständlich, wird aber zunehmend kompliziert, wenn noch mehrere Fälle zum Hauptfall dazu kommen. Diese kleinen Ausschweife waren zwar interessant und unterhaltend, haben mich aber eher verwirrt. Oft musste ich auch zurück blättern und nach verschiedenen Namen suchen, um diese dann überhaupt in Verbindung bringen zu können. So waren es für mich zu viele verschiedene Nebenpersonen, die eigentlich nicht wirklich eine wichtige Rolle im Buch übernehmen und den Leser nur durcheinander bringen.
So ist es mir schon oft schwer gefallen, wirklich dabei zu bleiben, weil der Hauptfall irgendwie mit der Zeit an Spannung verliert und das Augenmerk mehr auf den Entwicklungen der Charaktere und deren Verhalten gelenkt wird. Viele Dinge sind einfach zu offensichtlich und machen so die Geschichte ab der Hälfte etwas träge, was ich sehr schade finde, weil ich den Aufbau und die Art des Romans eigentlich recht außergewöhnlich und gut fand. Wenn nur auch der Fall etwas spannender gestaltet wäre, wär ich wirklich begeistert gewesen. Aber so weiß ich nicht wirklich, wie ich das Buch im ganzen einordnen soll. Die Idee und auch der Stil der Autorin sind sehr schön, jedoch hapert es etwas an der Umsetzung und so verliert der Leser etwas das Interesse an der ganzen Geschichte. Ich weiß nicht, ob ich noch einmal nach dem Buch greifen werde und würde es auch nicht wirklich als spannenden Roman weiter empfehlen. Es war eine nette Unterhaltung für zwischendurch aber dann doch nicht, wie vorher erwartet, besonders phänomenal.