Dieses Buch hat es wirklichen in sich. Auf nur 224 Seiten schildern verschiedene Personen, die als Nachbarn in einer Siedlung irgendwo in der Bundesrepublik der 1980er Jahre leben, wie sie dieses Leben sehen. Damit man die Übersicht nicht verliert, ist jedes Kapitel mit dem Namen des Erzählenden überschrieben. Toll finde ich, dass nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder zu Wort kommen. So erhält man als Leser ein unverfälschtes Bild des Mikrokosmos' dieser Familien. Puzzleteil für Puzzleteil setzt man sich alles zusammen, oft revidiert man seine Meinung, weil neue Informationen hinzu kommen. Wer ist der Verlierer in diesen Familiengeschichten: die süße kleine Lexchen, die alle allein durch ihr Aussehen verzaubert und/oder vor Neid erblassen lässt? Oder Ulla, die eigentlich eine Karrierefrau und Vorzeigemutter sein könnte, wäre da nicht ihr Ehemann? Oder ist doch alles ganz anders? Alexa Henning von Lange erzählt großartig. Ein wahres Kleinod!