Kaninchenherz

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frieda-anna Avatar

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Was für ein eigenartiger Titel, habe ich mir gedacht, als ich den Krimi in Händen hielt.
Auch der Klappentext verrät nicht viel darüber, was es damit auf sich hat und dann vergisst man beim Lesen, dass man es eigentlich wissen will. Es geht um Gesine, die gestrandete Kommissarin, die ihren Sohn verloren hat. Mareike, ihre Schwester, sollte auf ihn aufpassen, aber der Junge ist gestorben und für Gesine steht fest, dass Mareike Schuld am Tod des kleinen Philipp hat.
Der Tod des Kindes und die Begleitumstände haben Gesine so schwer getroffen, dass sie unfähig war, den Polizeidienst wieder aufzunehmen und auch ihre Ehe ist dabei zerbrochen. Sie verliert alles und ist am Ende. Wohlwollende Menschen und glückliche Umstände verhelfen Gesine aber so einigermaßen zurück ins Leben. Sie arbeitet auf dem Friedhof als Gärtnerin und lebt sonst recht zurückgezogen. Als sie eines Tages eine Beerdigung vorbereitet, Kränze und Schmuck zur Kapelle bringt, fällt ihr auf, dass sie die Tote, die heute beerdigt werden soll, kennt. Es ist ihre eigene Schwester Mareike! Es soll Selbstmord gewesen sein, aber Gesine ist neben dem Schock unsicher, ob das wirklich der Grund für Mareikes Tod ist. Einiges spricht dagegen. Plötzlich gerät Gesine selber in Verdacht. Selbst ihre Eltern halten sie für schuldig. Die Vergangenheit holt sie ein, und sie muss sich damit auseinandersetzen und herausfinden, was damals wirklich passiert ist.
Dieses Krimidebut stammt aus der Feder der Drehbuchautorin und Journalistin Annette Wieners. Sie versteht es, die Neugier ihrer Leser zu gewinnen und aufrecht zu erhalten. Es fängt verheißungsvoll an und so geht es auch weiter. Klare Handlung und unvorhersehbares Ende. Genauso wie ich es mag.
Ich mochte außerdem die Protagonistin. Eine unerschrockene Frau, die ihren Weg geht und sich dabei immer treu bleibt, auch wenn der Himmel fast auf sie fällt. Was mir sehr gut gefallen hat und neu für mich war, war die Art, zunächst ein Bild von einer handelnden Person zu zeichnen, dass sich dann aber im Laufe der Geschichte nochmal veränderte. Ein empfehlenswerter Krimi, der Lust auf einen zweiten Teil macht.