In Saus und Braus

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loewenbaendiger Avatar

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- so leben sie wohl, die Heuschrecken des Finanzkapitalismus am wichtigen Börsenplatz London. Auch Roger, 40, ist da keine Ausnahme. Er ist schwer beschäftigt damit auszurechnen, ob er wohl den dringendst benötigten Bonus von einer Million Pfund in diesem Jahr bekommen wird oder nicht. Letzteres wäre verhängnisvoll, denn trotz blendenden Einkommens sind die 'Verpflichtungen' halt schon gewaltig: Hausumbauten, Ferienvilla, Privatschule für die Kids, etliche schicke Autos... Fast könnte man Mitleid mit dem armen Kerl bekommen...

Die kleine Pepys Street in London war einmal ein einfaches Wohnviertel, bevor die Schickeria mit ihren Wintergarten-Anbauten sie eroberte. Gegenüber von Rogers aufgemotztem Haus wohnt eine alte Dame, Petunia Howe, nach dem Tod ihres Mannes ganz allein. Die Tochter kümmert sich insofern, als sie Petunia einen Supermarkt-Lieferanten schickt, der ihr alles Nötige ins Haus bringt.
Dabei wäre es Petunia lieber gewesen, enn jemand aus der Familie vielleicht mit ihr einkaufen gehen würde...

Schon nach wenigen Seiten zog mich die liebevolle und genaue Beschreibung der handelnden Personen in ihren Bann. Die Neugier, wie es den Bewohnern der Pepys Street weiter ergehen wird, ist groß. Endlich mal ein Buch mit einem ungewöhnlichen Handlungsansatz und dazu noch gut zu lesen. Klasse!