Kapital - Man hat es oder man braucht es

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Was für "Desperate Housewives" die Wisteria Lane, ist für "Kapital" die Pepys Road. Hier wohnen die unterschiedlichsten Menschen, die mehr gemein haben, als auf den ersten Blick ersichtlich oder auch nur ansatzweise zu denken ist.

Zunächst lernt der Leser Petunia, eine entzückende alte Dame, kennen. Sie wurde in der Pepys Road geboren und ist die älteste Bewohnerin. Nach einer Lieferung vom Supermarkt findet sie eine seltsame Postkarte auf der Türschwelle: darauf ist ihr Haus und auf der Rückseite steht "Wir wollen, was Ihr habt!".

Dann wird Roger, ein Banker, der hinter dem Geld her ist, wie der Teufel hinter der armen Seele, vorgestellt. Roger ist jedoch nicht von sich aus so geldgierig, ihn treibt seine Frau, die Geld schneller ausgibt, wie er es einnehmen kann, dazu. Ihn findet man natürlich nicht wirklich sympathisch, Petunia dagegen schon.

Von der Buchbeschreibung her weiß man, dass man sich auf weitere interessante Bewohner der Pepys Road freuen kann. Bisher sieht es ganz so aus, als stecke Roger bis Oberkante Unterlippe in Schwierigkeiten, die er nur durch miese Tricks lösen kann.

Das Buch spielt in England und der Schreibstil zeigt das auch deutlich. Der englische Humor, der einem liegen muss, schimmert überall durch. Mir gefällt das sehr! Der Stil ist leicht arrogant, wie es das Klischée über Engländer ja auch vorgibt, aber er liest sich sehr flüssig.