Nahtlose Anknüpfung an den Vorgänger

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marcello Avatar

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"Karfreitagsmord" versetzt Jo Weber und Lutz Jäger erneut in ein anderes Jahrhundert, diesmal ist es das 19. Jahrundert, genau das Jahr 1898. Jo findet sich im Körper ihrer eigenen Ururgroßmutter wieder und Lutz ist praktischerweise auf dem hiesigen Polizeirevier tätig. Diesmal müssen sie einen brutalen Frauenmörder dingfest machen und auf ihrer Spurensuchen muss Jo erkennen, dass auch ihre eigene Familie Dreck am stecken hat.
In der Leseprobe bekommt Jo Besuch von einem Polizeipsychologen, der nach ihrem Unfall erneut ihren Geisteszustand prüfen soll. Herbert Rosner findet es besonders interessant, dass sie während ihres Komas vom Mittelalter geträumt hat und das auch noch sehr detailliert. Genau im richtigen Moment wird Jo zu einem Tatort gerufen, wo sich Rosner gleich einklingt. Zusammen fahren sie zu einen Baustelle. Ein übergewichtiger Mann ist dort offenbar von einem Geländer gefallen, die Gerichtsmedizinerin vermutet vielleicht einen Herzinfarkt als Ursache aufgrund des Übergewichts. Während sich Rosner über diese voreilige Schlussfolgerung ärgert, finden Bauarbeiter eine weitere Leiche und in diesem Augenblick taucht auch Lutz Jäger am Tatort auf und zwar mit seiner neusten Eroberung. Bevor sich Jo da weitere Gedanken drüber machen kann, werden sie und Lutz wieder in eine andere Zeit versetzt. Jo wacht im Körper der 18-jährigen Josepha Weber des Jahres 1898 auf, ist ein edles Fräulein, hinkt und ist ihre eigene Ururgroßmutter. Schnell lernt sie ihre Großmutter und ihren Onkel kennen. Ihre Eltern sind offenbar bereits verstorben und ihre Mutter hatte kein gutes Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter und dies kann Jo sehr gut nachvollziehen, denn die Großmutter ist ein Drachen, die die entsprechende Erziehung ihrer Enkelin energisch voran treibt. Zum Ferienaufenthalt gehören regelmäßige Klavierstunden, Französischunterricht, Malunterricht und ähnliches. Da Jo nachmittags frei hat, macht sie sich auf den Weg zur hiesigen Polizeitstation, wo sie ohnmächtig Lutz Jäger entgegen fällt. Als sie aufwacht, stellt sich heraus, dass sie wegen dem zu eng sitzenden Korsett keine Luft mehr bekommen hat. Offenbar ist Lutz Polizist im Kaiserreich und er ist am Vorabend zu einem weiblichen Leichenfund gerufen worden. Diesem Fall müssen sich die beiden nun widmen.
Gerade erst "Dreikönigsmord beendet", geht es nun schon weiter und nicht nur deswegen war ich sofort wieder mitten im Geschehen. Etwas schade fand ich, dass die Gegenwart so schnell abgehandelt wurde, weil man gerade dort auch viel über die Protagonisten erfährt. Das Kaiserreich als neues Zeitsprungziel fand ich gut gewählt, vor allem im Hinblick darauf, dass Jo bei ihrer eigenen Familie landet. Auch der Klappentext verrät in dieser Hinsicht, dass diese Thematik einen großen Raum einnehmen wird und wer möchte nicht gerne mal einen Einblick in das Leben seiner Vorfahren erhalten. Ansonsten ist inhaltlich noch nicht viel passiert, man hat die Zeit und die Figuren um Jo und Lutz herum präsentiert bekommen und jetzt bleibt nur zu hoffen, dass "Karfreitagsmord" ein ähnlich, rasantes Lesevergnügen bietet, wie sein Vorgänger.