Anonyme Liebe?

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gormflath Avatar

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Gottlieb ist als Krankenpfleger täglich mit dem Tod konfrontiert. In seinem Privatleben sind Romantik und Leidenschaft ebenfalls Fehlanzeige. Als Single lebte er bisher mit seiner inzwischen verstorbenen Mutter zusammen – in seinem ehemaligen Kinderzimmer. Vor lauter Einsamkeit ruft er eines Nachts bei einer Sexhotline an und hört dort zum ersten Mal Maries Stimme. Das Gespräch, das die ganze Nacht dauert, wird immer intensiver und persönlicher, die beiden Protagonisten kommen sich näher und erfinden eine gemeinsame Liebesgeschichte. Wie wird wohl diese Nacht enden?

Bei diesem Telefonat sind wir als Leser live dabei. Auch wenn zwischendurch nicht klar wird, was der Wahrheit entspricht und welche Szenen einer der Beiden erfunden hat, sind doch beide von Anfang an sympathische Charaktere. Bernhard Aichner, dessen Krimis ich allein aufgrund seiner lakonischen Schreibweise regelrecht verschlungen habe, hat hier eindeutig bewiesen, dass er auch in Sachen Liebesromane mithalten kann. Bei Gottliebs Erzählungen musste ich immer wieder schmunzeln, die Story liest sich sehr unterhaltsam und kurzweilig.

Einen Punkteabzug gibt es von mir lediglich für das doch insgesamt recht kurze Lesevergnügen. Der Text besteht aus etwa 180 (inkl. Leer-)Seiten und das in großem Druck. Dafür finde ich das Büchlein zu teuer.